Köln | Am gestrigen Montag haben Stadtdirektor Dr. Stephan Keller und Vertreter der Kölner Feuerwehr ihr neues Ehrenamtskonzept vorgestellt. Dabei überreichte die Stadt den Freiwilligen Feuerwehren gleich sieben neue Fahrzeuge. Alle 27 Löschgruppen aus Köln nahmen die neuen Fahrzeuge in Augenschein.

Das Einsatzpensum der Freiwilligen Feuerwehren in Köln ist in der Tat beachtlich. Nach Angaben der Feuerwehrleitung rücken die ehrenamtlichen Brandbekämpfer pro Jahr zu knapp 2.000 Einsätzen aus und kommen dabei auf rund 30.000 Einsatzstunden. Doch nicht immer funktionieren die Einsätze der Freiwilligen Feuerwehren zu deren Zufriedenheit, schließlich sind sie in ihrer Freizeit ehrenamtlich aktiv, also in der Regel nach 18 Uhr.

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Genau aus diesem Grund haben sich die Vertreter der Berufs- und der Freiwilligen Feuerwehren zusammengesetzt, um ein Konzept und damit eine Basis für ihre zukünftige Zusammenarbeit auszuarbeiten. Viele Regelungen standardisieren, was zuvor „händisch“ geregelt wurde. Zugleich hat die Stadt im laufenden Haushaltskonzept für das kommende Jahr zusätzliche 450.000 Euro eingestellt, um das Ehrenamt in der Feuerwehr zu fördern.

Mehr als nur neue Fahrzeuge und Arbeitsgerät

Zwar zeigten sich die Vertreter der 27 Löschgruppen in Köln interessiert an den neuen Fahrzeugen und ihrem Innenleben. Insbesondere die Technik stieß auf großes Interesse. Aber um die Freiwillige Feuerwehr auch wirklich zukunftssicher zu machen, bedarf es mehr als nur neuen, teuren Gerätschaften. Schließlich handelt es sich bei den Freiwilligen vor allem um Idealisten.

So stellte sich bisher vor allem das Organisatorische als problematisch heraus. Viele Abläufe waren individuell gestaltet, Beschaffungen von Ersatzteilen und Gerät kompliziert und langwierig. Das soll mit dem neuen Konzept nun besser werden. Das hängt auch mit der Etablierung einer neuen „Servicekultur“ zwischen Haupt- und Ehrenamt zusammen, wie das Konzept im Detail ausführt. Das sei ein „enger Schulterschluss“, wie die Verantwortlichen betonten.

Ein Bündel von Maßnahmen

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Personal- und damit auch die Nachwuchsgewinnung. Hier konkurriere man mit anderen Freizeitaktivitäten, was die Rekrutierung von Kinder- und Jugendfeuerwehren bisweilen zusätzlich erschwert, wie Michael Wehle, Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr Köln, betonte. Weitere Bausteine des Konzeptes sind die Neuregelung einer Aufwandsentschädigung (von der Einsatz- zur Jahrespauschale) sowie die Optimierung von Aus- und Fortbildung. Und auch die mittel- bis langfristige Bedarfsplanung und deren Umsetzung spielt für die Unterstützung des Ehrenamtes eine Rolle, so Keller weiter.

„Das neue Konzept beschreibt Verfahren und Abläufe und wird künftig einheitlich durchgeführt. Es wird uns damit weiterhelfen, auch zukünftig das hohe, ehrenamtliche Engagement zu sichern. Wir möchten unterstützen, fördern und motivieren“, betonte Stadtdirektor Dr. Stephan Keller, der in seiner Ansprache vor allem den Einsatz für Leib und Leben anderer hervorhob. Und auch für die Freiwillige Feuerwehren sind die nun beschlossenen Standards hilfreich und notwendig. Zur Vorstellung des neuen Konzept gab es auch gleich sieben neue Fahrzeuge. Der Bedarf für neue Geräte ist aber weitaus höher. Für die Umsetzung stehen im kommenden Jahr zusätzliche 450.000 Euro bereit.

[infobox]Das Ehrenamt wird in Köln groß geschrieben. Neben der Feuerwehr gibt es in nahezu allen Bereichen des alltäglichen und nicht so alltäglichen Lebens ehrenamtlich Aktive. Im September dieses Jahres hatte die Stadt Vereine, Initiativen und Privatpersonen mit dem Ehrenamtspreis ausgezeichnet. Auf Report-k.de sehen Sie eine Auswahl der diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger.

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Autor: Ralph Kruppa
Foto: Die Verantwortlichen um Stadtdirektor Dr. Stephan Keller haben am gestrigen Montag ihr Konzept zur Förderung des Ehrenamtes für die Freiwillige Feuerwehr vorgelegt. Dazu gab es gleich sieben neue Fahrzeuge.