"Die Kölner Ringe sind das Herz der Stadt", betonte heute Sigurd Trommer, Vorsitzender der Planungswerkstatt und Mitglied der Lenkungsgruppe Masterplan Innenstadt. Umso wichtiger sei es, die sechs Kilometer lange Umrandung der Altstadt attraktiv zu gestalten. "Derzeit stellen sich die Ringe jedoch  unter Wert dar", bedauerte Anne Luise Müller, Leiterin des Stadtplanungsamts. Bis 2025 soll sich das ändern. Im Rahmen des Masterplans Innenstadt sollen auch die Ringe umgestaltet werden. Dazu fand im Sommer 2011 eine Planungswerkstatt statt. Die dort erarbeiteten Ergebnisse wurden nun von drei Projektgruppen in drei Konzepte eingearbeitet. Diese werden heute Abend auf dem 7. Innenstadtforum der Kölner Öffentlichkeit präsentiert. Dort können die Bürger auch ihre eigenen Wünsche und Anregungen einbringen.

Ringe sollen einheitlicher werden
Schon heute steht fest, dass die Ringe vereinheitlicht werden sollen. So sollen etwa überall eine gleiche Beleuchtung angebracht werden, auch die Bürgersteige sollen aus gleichem Material gefertigt werden. Zudem soll insgesamt die Straßenbreite tendenziell verkleinert werden, um die Bürgersteige und Mittelstreifen als öffentlichen Raum erlebbar zu machen. Auch soll die Verkehrsführung teilweise geändert werden. So soll es klare Trennungen zwischen Straße, Fahrradstreifen, Fußgängern und Straßenbahnen geben. "Überall soll man erkennen können, dass man sich auf den Ringen befindet", so Müller. Dennoch soll jeder Anschnitt seinen individuellen Charakter behalten, betonte Bernd Streitberger, Dezernent für Planen und Bauen. Denn im Verlauf der vergangenen Jahrzehnte habe jeder Ring sein eigenes Image entwickelt.

In diesem Grundgedanken sind sich die drei verschiedenen Konzepte einig. In der konkreten Umsetzung variieren die Ideen. So schlägt ein Konzept etwa vor, den Mittelstreifen am Hansaring von allen Parkplätzen zu befreien und dort eine grünen Boulevard entstehen zu lassen, ein anderes Konzept will die Parkbereiche dort bloß ungestalten. Ein weiteres Beispiel: Ein Konzept schlägt vor, auf allen Ringen dem Straßenverkehr nur noch 40 Prozent der Fläche zur Verfügung zu stellen. Die restliche Fläche soll zu einem öffentlichen Raum mit Gastronomie und viel Platz zum Flanieren umgestaltet werden.

Ebertplatz macht den Anfang
Einig sind sich alle Konzepte, dass den Plätzen – Ebertplatz, Rudolfplatz und Barbarossaplatz – eine besondere Bedeutung zugemessen wird. Die Planungen zur Umgestaltung des Ebertplatzes laufen bereits. Dort muss der Stadtrat noch entscheiden, ob unterhalb des Platzes eine Tiefgarage gebaut werden soll. Die Bauarbeiten könnten dann in den nächsten Jahren realisiert werden, so Streitberger. Am Barbarossaplatz lässt die Stadt derzeit die Verkehrsführung prüfen. Denkbar wäre es hier etwa, dass die Ringbahnen (Linien 12 und 15) oder die Innenstadt-Bahnen (Linien 16 und 18) unter die Erde verlegt werden, um den Platz attraktiver zu gestalten. Und auch für den Rudolfplatz wurden bereit erste Ideen entwickelt. Überlegt werde etwa, ob der Straßenverkehr künftig ausschließlich über die Richard-Wagner-Straße geführt werden könnte. Dafür würde dann der Straßenbahn-Verkehr nur noch über die Aachener Straße abgewickelt.

Umgestaltung bis 2025
Alle Bereiche der Ringe sollen sukzessive umgestaltet werden. Als erste Maßnahme will Streitberger den Umbau des Ebertplatzes voran treiben. Zuvor soll nun aus den drei erarbeiteten Entwürfen ein Handlungskonzept erstellt werden. Das will die Stadt zusammen mit der Lenkungsgruppe und den Projektgruppen Ende 2011 der Politik zur Entscheidung vorgelegt. Alle Maßnahmen sollen dann – entsprechend des Masterplans Innenstadt – bis 2025 umgesetzt werden.

7. Innenstadtforum
10. Oktober 2011
Beginn: 19 Uhr
Gürzenich
Martinstraße 29-37
50667 Köln

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