Kölner verbrauchten deutlich weniger Wasser
Die Stadtentwässerungsbetriebe (StEB) zeigten sich heute mit dem Geschäftsjahr 2010 durchaus zufrieden. So hätte das vergangene Jahr mit einem guten Ergebnis sogar noch oberhalb des Planansatzes abgeschlossen werden können. 2010 wurde ein Jahresüberschuss von fast 18 Millionen Euro erzielt (2009: 13,6 Millionen Euro). Davon wurden in einer Vorabausschüttung 12,3 Millionen Euro an den städtischen Haushalt abgegeben. Trotz des guten Ergebnisses erhöhte die StEB zum 1. Januar 2011 die Abwassergebühren von 1,49 Euro auf 1,52 Euro pro Kubikmeter für Schmutzwasser und von 1,28 Euro auf 1,29 pro Quadratmeter für Niederschlagswasser. Die Gebühren stiegen damit im Schnitt um 1,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Pro Tag zahlt nun jeder Kölner 22,5 Cent.

Diese Erhöhung war laut StEB notwendig, da sich der Aufwand für die Sanierung des Kanalnetzes erhöht hätte und die Personalkosten gestiegen seien. Auch der deutliche Rückgang des für die Gebührenkalkulation herangezogenen Frischwasserverbrauches wirke sich darauf aus. Denn dadurch würden sich die Kosten auf geringere Mengen verteilen, was zu erhöhten Einzelpreisen führen würde. Dennoch sei die Reinigung des Kölner Abwassers trotz der Erhöhung preiswerter als in anderen Großstädten Deutschlands und Nordrhein-Westfalens. Insgesamt sank der Wasserverbrauch in Köln um fast zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Und auch für dieses Jahre rechnet die StEB mit einer weiteren Reduzierung des Frischwasser-Gebrauchs und damit mit sinkenden Einnahmen.

Kanalnetz soll erneuert werden
In den kommenden Jahren will die StEB nun das Kanalnetz in Köln sanieren. Dies sei aufgrund des Alters dringend erforderlich. Dabei sollen unterirdische Sanierungsverfahren zum Einsatz kommen, um die Anwohner möglichst wenig zu belasten. Parallel dazu sollen in den nächsten Jahren alle Klärwerke und Pumpanlagen modernisiert werden. Dabei sollen insbesondere die Maschinen- und Elektrotechnik erneuert werden. So sollen nicht nur die Gewässer sauberer werden, das Unternehmen erhofft sich zudem einen wirtschaftlicheren Betrieb. Im Bereich des Hochwasserschutzes konnten Ende 2008 die baulichen Schutzanlagen fertig gestellt werden. Nun sollen Retentionsflächen im Worringer Bruch geschaffen werden. Darüber hinaus will die StEB das Hochwasser-Management optimieren, um die Bevölkerung in Zukunft besser informieren zu können.

Die Stadtentwässerungsbetriebe Köln (StEB) wurden zum 1. Mai 2001 als Kommunalunternehmen der Stadt Köln in Form einer Anstalt öffentlichen Rechts gegründet. Neben der Abwasserbeseitigung und der Straßenentwässerung gehören zu ihren Aufgaben der Hochwasserschutz und die Hochwasservorsorge. Seit dem 1. Januar 2010 ist die StEB zudem für die Unterhaltung und Entwicklung der sonstigen Gewässer (Bäche) verantwortlich.

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