Weg für Erweiterung des Stadtmuseums ist frei


Stadt Köln tauschte Parkplatz der Bezirksregierung gegen anderes Grundstück


 



Das Flügelauto, daß auf dem Turm des Stadtmuseums steht, kann bald auf einen Erweiterungsbau blicken


 


Die Stadt Köln hat den Parkplatz des Regierungspräsidenten neben dem Kölnischen Stadtmuseum durch einen Grundstückstausch erworben. Der Rat hat dem Immobiliengeschäft in seiner letzten Sitzung am gestrigen Dienstag, 5. Juli 2005, zugestimmt. Damit ist eine entscheidende Hürde für die seit langem gewünschte Erweiterung des Museums genommen.


 


Der Vertrag mit dem landeseigenen Bau- und Liegenschaftsbetrieb als bisherigem Eigentümer sieht vor, dass die Bezirksregierung für den gut 1.600 Quadratmeter großen Parkplatz mit 65 Stellplätzen ein Teilstück einer städtischen Immobilie in der nahe gelegenen Mohrenstraße erhält. Auf dem Grundstück parken bereits Autos, der Bereich für den Regierungspräsidenten wird abgetrennt. Auf städtischer Seite haben Kämmerer Peter Michael Soénius und Kulturdezernent Prof. Georg Quander den Immobilientausch vorbereitet.


 


Den Verhandlungen vorausgegangen war eine grundsätzliche Einigung zwischen Oberbürgermeister Fritz Schramma und Regierungspräsident Jürgen Roters. Schramma: „Mit dem Erwerb des Parkplatzes ist ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung gegangen. Dank der großzügigen Bereitschaft eines Kölner Stifterehepaars, die Errichtung des Anbaus zu ermöglichen, ist nun der Weg frei für die Erweiterung des Stadtmuseums. Zur Kölner Museumslandschaft kommt eine weitere Perle hinzu.“


 


Im Anbau des Stadtmuseums sollen mehrere Themenräume zum 20. und 21. Jahrhundert entstehen, unter anderem die Abteilung „Motoren- und Autostadt Köln“. Sie zeichnet die Entwicklung von der Erfindung des Viertaktmotors durch Nikolaus Otto über die Ansiedlung der Ford-Werke bis zur Formel 1-Schmiede von Toyota nach. In einem weiteren Raum wird die „Kunstentwicklung ab 1959“ lebendig. Das Thema „Köln als Stadt der Bürger und der Wirtschaft“ gestaltet das Stadtmuseum gemeinsam mit dem Rheinisch-Westfälischen Wirtschaftarchiv. Die Vorplanungen für die Erweiterung haben bereits begonnen und werden nach der Sommerpause fortgesetzt. Dann soll auch ein konkreter Fahrplan entstehen.


 


Das Grundstück mit dem derzeitigen Parkplatz des Regierungspräsidenten hatte sich bis 1794 in städtischem Eigentum befunden und war bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs bebaut. Aus französischem Staatsbesitz ging die Immobilie zunächst in das Eigentum des Königreichs und späteren Landes Preußen und dann des Landes Nordrhein-Westfalen über. Schon 1912 hatte der Direktor des damaligen Historischen Museums Joseph Hansen die Idee zu einem Erweiterungsbau auf dem benachbarten Grundstück. 1991 beschloss der Rat, die Immobilie zu erweben. Die Verhandlungen blieben aber lange Zeit erfolglos. Erst das private Angebot zur Finanzierung des Anbaus brachte Bewegung in die Positionen, weil das Kölner Stifterehepaar seine Spende von einem kurzfristigen Vertragsabschluss abhängig gemacht hatte.