Köln | Die Kölner Stadtverwaltung hat einen Bericht zum Gesundheitszustand im eigenen Haus vorgelegt. Danach liegt die Krankenquote bei 7,24 Prozent und ist damit zum fünften Mal in Folge angestiegen. Nun sollen die Mitarbeiter durch ein externes Unternehmen befragt werden.
Krankenquote erreicht neuen Rekord
Die Ausfallquote in der städtischen Verwaltung Köln lag 2011 bei 7,24 Prozent, in den ersten Monaten 2012 sogar 7,99 Prozent. Damit sind laut CDU täglich rund 1.000 Mitarbeiter krank. Seit 2006 steigt die Krankenquote in der Kölner Verwaltung stetig an. Damals lag sie noch bei 6,17 Prozent. Bundesweit ermittelte der Deutsche Städtetag für das Jahr 2010 eine Ausfallquote von 5,9 Prozent. Laut Stadt Köln läge die Quote bei Städten mit mehr als 500.000 Einwohnern bei 6,25 Prozent. Im November 2011 beschloss der Kölner Stadtrat aufgrund der hohen Kölner Quote, die Mitarbeiter der Verwaltung durch ein externes Unternehmen zu befragen, um konkrete Probleme zu erkennen. Wie die Verwaltung nun mitteilt, wurde Mitte Mai für diese Umfrage eine öffentliche Ausschreibung eingeleitet. Die Bekanntmachung dazu soll Ende Mai oder Anfang Juni erfolgen. Die Befragung soll dann im Herbst 2012 durchgeführt werden und mindestens drei Wochen dauern. Ein Ergebnis soll dann spätestens Ende Dezember 2012 vorliegen.
Der Ausschuss für Allgemeine Verwaltung Köln gab derweil bekannt, dass es vermutlich einen Zusammenhang zwischen dem Krankenstand und einer möglichen Arbeitsüberlastung gebe. Aus Sicht des Ausschusses sei daher ein weiterer Stellenabbau in der Verwaltung nur mit einem gleichzeitigen Aufgaben-Abbau oder Standardreduzierung möglich. Insgesamt arbeiten bei der Stadtverwaltung Köln 17.000 Menschen. Zudem sollen die etwa 1.200 Mitarbeiter der Feuerwehr Köln befragt werden.
40 Millionen Euro Kosten
Die Kölner CDU machte heute Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters für die Quote verantwortlich. „7,99 % krankheitsbedingte Ausfallquote in den ersten vier Monaten des Jahres 2011 sind der traurige Höhepunkt der verfehlten Personalpolitik des Oberbürgermeisters und des Stadtdirektors“ moniert Gisela Manderla, Sprecherin der CDU-Fraktion im Ausschuss Allgemeine Verwaltung und Rechtsfragen. Laut ihr betrug der betriebswirtschaftliche Personalaufwand für erkrankte Mitarbeiter über 40 Millionen Euro für das Jahr 2010.
Autor: Cornelia Schlösser