Köln | Der Kölner Stadtwerkekonzern bekommt einen hauptamtlichen Geschäftsführer und jetzt ist ein Kopf für die Position gefunden: Es ist Michael Theis geworden, den der Aufsichtsrat der Stadtwerke Köln bestätigte.
Die Genese dieser neuen Position dürften den Kölner:innen zunächst vor allem als Stadtwerke-Affäre bekannt sein. Nach dem Kölner Polit-Skandal im Jahr 2018 beschloss der Aufsichtsrat des Stadtwerkekonzerns im März 2022 die Bestellung eines hauptamtlichen Geschäftsführers. Es folgte die Personalsuche und jetzt präsentiert der Aufsichtsrat den neuen Mann an der Spitze. Es ist ein Unternehmensberater, Finanzfachmann und Mann aus der Wirtschaftsprüfung. Denn bei pwc in Düsseldorf begann Theis seine Karriere im Bereich Due Dilligence und der Prüfung von Jahresabschlüssen. Von dort ging es in Baustoffbranche genauer gesagt um Beton. Bei Readymix aus der die CEMEX AG wurde und der Berliner Stadtreinigung war Theis als Chief Financial Officer (CFO) tätig. Also verantwortlich für alle finanziellen Angelegenheiten eines Unternehmens. Seit 2015 arbeitet er als Freiberufler und Unternehmensberater in seiner eigenen Beratung Navlead und als Partner bei Expense Reduction Analysts. Expense Reduction Analysts ist in Köln als Unternehmensberatung nicht ganz unbekannt, da die Consulting-Firma schon einmal in der Beratung des Flughafen Köln Bonn tätig war und in einer Fallstudie angibt die Kosten für das Output Management um über 50 Prozent gesenkt zu haben. Dort war allerdings nach der Website des Unternehmens nicht Theis der Berater.
Auf der Unternehmensseite von Navlead stellt sich Theis als besonders kundig in Fragen von Strategischer Planung, großen Restrukturierungen, Refinanzierungen, Digitalisierungsprojekten im SAP-Umfeld, Working Capital Management, Post Merger Integration oder der Gremienführung etwa im Aufsichtsrat aus. Bei den Branchen gibt Theis auch Erfahrungen im Energiesektor und der Abfallwirtschaft an. Seine Stärken gibt Theis im „managen von Krisen und steuern von Veränderungen“ an.
Theis startet mit Beginn des neuen Jahres
Ab 1. Januar 2023 wird Theis die Geschäfte des Stadtwerkekonzerns als hauptamtlicher Geschäftsführer leiten. Neben ihm bleiben Andreas Feicht, Stefanie Haaks und Timo von Lepel nebenamtliche Geschäftsführer.
Anne Lütkes, Vorsitzende des Aufsichtsrates, Grüne, nennt Theis einen „erfahrenen kommunal-wirtschaftlichen Manager“ und spricht von großen Transformationsaufgaben, die vor dem Stadtwerkekonzern liegen würden.
Der Stadtwerke-Konzern verschickt ein schriftliches Statement des neuen hauptamtlichen Geschäftsführers in dem es unter anderem heißt: „Die Herausforderungen für Klimaschutz und Energieversorgung, Mobilität, Logistik und Digitalisierung sind in den kommenden Jahren auch in Köln enorm. Dazu braucht es weiter wirtschaftlich gesunde und erfolgreiche Stadtwerke und eine enge Zusammenarbeit mit der Stadt. Dafür werde ich im Geschäftsführungskollegium und zusammen mit der Belegschaft gemeinsam die Ärmel hochkrempeln.“
Das sagt die grüne Fraktion
Christiane Martin, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Kölner Rat: „Michael Theis bringt umfangreiche Erfahrungen aus der Privatwirtschaft und der kommunalen Wirtschaft mit. Seine Aufgabe ist es nun, als erster hauptamtlicher Geschäftsführer die Kölner Stadtwerke-Holding handlungsfähiger zu machen angesichts der großen Aufgaben, die vor ihr liegen. Wir geben der SWK mehr Kraft für die Modernisierung unserer Stadt hin zu einer klimaneutralen, digital vernetzten Metropole.“
red01
