Köln | An Köln hat Stargeiger David Garrett beste Erinnerungen: “Gerade war ich mit einem Konzert noch zu Gast in der Kölner Philharmonie. Das Haus kenne ich als Aachener sehr gut. Als Kind wurde ich von meinen Eltern alle zwei Wochen zu einem Konzert mitgenommen. In Köln habe ich alle großen Geiger live auf der Bühne erlebt.”
Grund genug sein neues Album “Millennium Symphony” und seine gleichnamige Welttour zusammen mit seinem neuen Konzertveranstalter Live Nation im Dachsalon der Kölner Flora zu präsentieren. “Ich bin von diesem Gebäude total begeistert, hier war ich noch nie”, sagt Garrett, der am 3. April zum Konzert in die Kölner Arena zurückkehren wird (Vorverkaufsstart 16. Mai, 10 Uhr). Insgesamt umfasst die neue Tour 65 Konzerte in 20 Ländern und führt den Stargeiger unter anderem auch nach Asien und nach Australien.
“Ich habe am neuen Album zwei Jahre lang gearbeitet, wir sind gerade damit fertig geworden. Jetzt stehen noch die letzten sechs Konzerte meiner aktuellen Tour in Mexiko an. ‘Millennium Symphony’ öffnet ein neues Kapitel in meinem Leben. Das Album bedeutet eine echte Evolution, da habe ich mich etwas getraut, was das Repertoire und die Arrangements angeht. Aber, wer kein Risiko eingeht, kann auch nichts Neues schaffen. Und mir war der Neustart sehr wichtig, deshalb habe ich mich dieser Herausforderung gestellt.”
Das neue Album kommt im Herbst
Bei den neuen Stücken habe er alles selbst gemacht. “Von der ersten Note an bestimme ich jede Orchesterbesetzung. Das war ein unglaublich langer und sehr anstrengender Weg. Ich bin froh, dass ich neben Geige auch Kompositionslehre studiert habe. So bin ich nicht auf fremde Ideen angewiesen und kann den Sound selbst kreieren, den ich gerade im Kopf habe”, berichtet der Musiker über sein neues Doppelalbum, das im Herbst veröffentlicht werden soll.
Dabei führt Garrett mit seinem Crossover-Konzept 25 Hits der ersten 24 Jahre des neuen Jahrtausends in ein neues Arrangement und in einem neuen Sound, den er bei der Tour mit einem großen Symphonieorchester in den Arenen wie in Deutz präsentieren wird. Songs von Taylor Swift, Ed Sheeran und Miley Cyrus hat er dabei genauso in den Blick genommen wie Stücke von Harry Styles, Beyoncé oder Shawn Mendes. Auch die Songs deutscher Künstler, wie “Komet” von Udo Lindenberg und Apache 207 oder “Mein Herz brennt” von Rammstein, finden sich auf dem neuen Album wieder.
Die Vorbereitungen für die Welttour haben begonnen
“Zunächst habe ich Songs gesucht, die man auf der Geige spielen kann. Es gab aber auch solche, die ich einfach auf meinem Instrument spielen wollte. Dann ging es darum, daraus Geigentracks schaffen, die wirklich spannend sind und die entsprechende Energie haben. Da darf man es sich nie zu einfach machen. Das bedeutet immer wieder eine neue Challenge, der man sich mit dem, was man bei der Klassik gelernt hat, stellen muss.”
Aufgenommen hat David Garrett die neuen Stücke in den Jungle City Studios von Alicia Keys in seiner Wahlheimat New York. “Dort habe ich studiert und in der Stadt meine ersten wirklichen Freunde gefunden. Das war als Schüler mit Privatunterricht in der Kindheit und Jugend nicht so einfach. Ich fühle mich sehr wohl in New York und habe dort eine schöne Wohnung in Soho, direkt am Broadway.”
Die Vorfreude auf die Welttour im kommenden Jahr ist beim Musiker schon groß: “Wir beginnen gerade mit den ersten Vorbereitungen. Das wird eine Tour auf einem ganz anderen Niveau als die Vorgänger. Auf der Bühne wird es eine besondere Inszenierung geben. So werden wir das Orchester ‘stapeln’ und jedes Instrument ins rechte Licht setzen”, sagt Garrett, der in der Kölner Flora auf einer besonders wertvollen Geige eine Kostprobe der neuen Songs gab. Die Guarneri del Gesù “Baltic” aus dem Jahr 1731 nutzt der Musiker als Leihgabe. Das Instrument hatte auf einer Auktion in New York zehn Millionen US-Dollar erzielt.