Report-K.de veröffentlicht hier ungekürzt die Statements, die nach dem Aufruf der CAP I – Künstler im elektronischen Postkasten in den Ateliers der Clouth-Werke eingegangen sind:


 


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Liebe Cap-Künstler,


die Kündigung der Ateliers durch die Stadt Köln ist ein Skandal. Die Ateliersituation in Köln ist skandalös. Wir von der Zeitschrift ATELIER haben schon in der 80er Jahren auf die schon damals verheerende Situation hingewiesen. Nur wenig geschah.


 


Viel Glück dabei, und bei allem anderen auch.


 


Bence Fritzsche / Atelier Verlag KG


 



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An den Bürgermeister der Stadt Köln!


Herzlichen Glückwunsch zu Ihrem Beschluss, das Kulturzentrum in den Clouth Werken zu schliessen.


Recht haben Sie: wir brauchen keine Kunst, denn wir sind ein Volk ohne Kultur, wir können Autos bauen und Kriege führen – was soll der Quatsch mit „Kultur“.


Machen Sie so weiter: vor allem die sogenannte Subkultur muss endlich ausgemerzt werden, es ist ein Skandal, dass überhaupt städtische Gelder für solch einen Mist gegeben werden.


 


Geld regiert die Welt – und Sie haben den Mut, das auch offen hinauszuposaunen, endlich mal jemand, der die Wahrheit sagt: Wer zahlt, bestimmt – fertig aus Ende.


Es wäre ja nochmal schöner, wenn jeder dahergelaufene Möchtegernkünstler auch noch von öffentlichen Mitteln unterstützt würde, während unsere Wirtschaft dahindarbt, die Unternehmer ihre Villen und Jachten verkaufen müssen, nicht mehr Golf spielen können


und Currywurst essen müssen anstatt Filet an Sahneteilchen!


 


Pfui Teufel, soweit darf es nicht kommen:


Nieder mit den Clouth Werken –


Schaffen wir endlich die kulturfreie Zone Köln!


 


Christof Wackernagel / Bamako, den 19-4-2005


 



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An die Künstler von CAP Cologne:


 


Die schon fast als planmäßig zu bezeichnende Vernichtung von bezahlbarem Atelierraum in Köln – nun auch in den Clouth-Werken, aus denen bei besonnener Planung durchaus ein urbanes Viertel unter Einbezug der


Künstlerateliers hätte entstehen können  fügt sich nahtlos ein in die Kette kulturpolitischer Katastrophen, denen diese ehemalige Kulturmetropole


Köln seit Jahren ausgesetzt ist. Nach dem Absturz in die Lächerlichkeit droht nun das Ausbluten.


 


Tom Querengässer / Sprecher der IG Kölner Galerien e.V.


 


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