Die Hohe Straße in Köln

Köln | Zwischen Dezember 2019 und 2021 verloren in Köln 2.800 Mitarbeiter:innen ihre Jobs im stationären Einzelhandel. Der Online-Handel schuf 311 Arbeitsplätze in Köln. Diese und noch mehr Zahlen ermittelten die Statistiker:innen der Stadtverwaltung Köln.

41.800 Kölner:innen waren im Einzelhandel zum Jahresende 2021 angestellt. Besonders deutlich ist im Betrachtungszeitraum Dezember 2019 bis 2021 in der Coronazeit die Beschäfitgtenzahl in den Supermärkten und Kaufhäusern zurückgegangen.  Alleine hier verlor Köln 1.500 Arbeitsplätze im Einzelhandel. Im Onlinehandel entstanden 311 neue Arbeitsplätze. In den Jahren 2011 bis 2019 konnten alle Felder des stationären und digitalen Einzelhandels deutliche Zugewinne an Arbeitsplätzen verbuchen.

In der Pandemiezeit zulegen konnten die Segmente Haushaltsgeräte, Textilien, Heimwerker- und Einrichtungsbedarf. Also alles das, was Menschen in den Phasen des Lockdowns zum Cocooning brauchten. In diesem Segment kam es zu einem Aufwuchs von 144 Arbeitsplätzen. Allerdings verlor genau dieses Segment in den Jahren 2011 bis 2019 am stärksten mit 1.257 Stellen weniger.

Das Segment Handel mit Kraftfahrzeugen, Instandhaltung und Reparatur büßte ebenfalls deutlich ein. 468 Stellen gingen in den Corona-Jahren verloren. Der Handel mit Informations- und Kommunikationstechnik verlor in der Corona-Zeit 303 Stellen. Deutlich auch das Minus beim Handel mit Verlagsprodukten, Sportausrüstungen und Spielwaren: Hier gingen 294 Stellen verloren.

Vor allem Frauen sind von dem Abbau an Stellen betroffen. Denn 52 Prozent der Beschäftigten im Kölner Einzelhandel sind weiblich. Vor allem in den Bereichen Handel mit Nahrungsmitteln sind 57 Prozent der Beschäftigten weiblich. 76 Prozent sind es beim Handel mit sonstigen Gütern und 60 Prozent bei Waren verschiedener Art. Im KFZ-Handel liegt der Frauenanteil mit 21 Prozent am Niedrigsten. Im Onlinehandel liegt der Frauenanteil bei 45 Prozent.

Köln im Vergleich                                                                                                                                                                      

Köln ist ein wichtiges Handelszentrum für die Region und sagt von sich selbst eine Einkaufsmetropole zu sein.  Die Entwicklung der Jobs im Einzelhandel war schon in den Jahren 2011 bis 2019 in Köln mit 8,0 Prozent Zuwachs auf einem niedrigen Niveau. Köln rangierte unter den Deutschen Metropolen auf dem drittletzten Platz. Zum Vergleich wurden in Berlin 29,1 Prozent mehr Jobs geschaffen. In absoluten Zahlen: In Berlin entstanden 31.967 Jobs und in Köln nur 3.313. Damit liegt Köln zwar vor Düsseldorf hinkt aber im NRW Vergleich hinterher. Vor allem verlor Köln in den Corona-Jahren die meisten Arbeitsplätze unter den deutschen Metropolen im Einzelhandel.

Und in der Zukunft?

Es sieht nicht gut aus für den Einzelhandel. Der Grund liegt auf der Hand. Steigende Energiekosten, unterbrochene Lieferketten und verunsicherte Verbraucher:innen. All das sind keine guten Vorzeichen für eine Erholung. Das Konsumklima in Deutschland sinkt und sinkt. Einzig der Onlinehandel wird von der Krise nicht so stark betroffen sein.

red01