Köln | Inter Artes feiert fünf Jahre „Gargonza Arts Stipendium“ mit einer Präsentation im Museum für Angewandte Kunst Köln (MAKK) vom 9. September bis zum 9. Oktober. Die Ausstellung gibt Einblick in das Förderprogramm junger Künstler. Ziel des Gargonza Arts Stipendienprogramms, ein Artist-in-Residence Format, ist die Bereitstellung eines dreimonatigen Arbeitsrahmens für ein Zusammenkommen und ein Zusammenarbeiten von jungen Künstlern aus den verschiedenen Gattungen der Kunst. Einer Inpiration aus der Jugendzeit folgend, das Burgdorf Catello die Gargonza in Italien mit Musik und Kunst zu beleben, rief der bekannte Kölner Flötist Michael Faust 2008 das Projekt Gargonza Arts und 2011 den Verein InterArtes ins Leben.

Mit dem Projekt „Gargonza Arts“ feiert Inter Arts, ein Verein zur Förderung der Künste, sein fünfjähriges Jubiläum. Aus diesem Grund werden erstmals alle Arbeiten von 21 Stipendiaten in einer gemeinsamen Ausstellung präsentiert. „Es handelt sich dabei viel mehr um eine Präsentation statt um eine Ausstellung“, erklärt Michael Faust, Begründer des Stipendienprogramms Gargonza Arts.

Die Stipendiaten kommen aus den Bereichen Kunst, Komposition, Literatur und Architektur/Baukunst. Die Aufgabe lautete unterschiedliche Kunstwerke wie Musik, Text oder Material Artefakte in einem einheitlichen medialen Raum, als 360 x 180 Grad Panoramabilder, zu präsentieren. In diesen Arbeiten sollten sich die Künstler selbst präsentieren, ihre Arbeit oder einen Ort der sie inspiriert. Die Idee hinter diesem Projekt sei, die unterschiedlichen Kunstdisziplinen durch ein einheitliches Format erlebbar zu machen, so Faust. Begleitet wurden die Künstler von Kurator Wilfried Dörstel.

360 x 180 Grad Panoramaausstellung

21 unterschiedliche mediale Arbeiten sind dabei entstanden, die der Ausstellungsbesucher über iPads betrachten und in die er durch die digitale Technik beinahe dreidimensional eintauchen kann. Indem das iPad bewegt wird, bewegt sich gleichzeitig der präsentierte Raum und weitere Optionen können interaktiv angewählt werden. Durch die Programmierung von einzelnen Elementen mit anderen Medien wie Bild/Grafik, Text, Audio und Video ergibt sich die perspektivische Anordnung. Dabei kann der Blickwinkel vergrößert und verkleinert werden. Die 21 iPads hängen dabei von einem Konstrukt auf der selben Höhe herunter, denn alle die an dem Stipendienprogramm teilgenommen haben, sollen auf einer Höhe und als ein Teil des Ganzen präsentiert werden, erklärt Faust.

Kurator Dörstel erklärt: „Da es sich von Anfang an nicht um eine gewöhnliche Kunstausstellung gehandelt hat, wollten wir die Werke der jungen Stipendiaten nicht nur einfach an eine Wand hängen. Dabei war es uns wichtig, alle Gattungen, also Kunst, Architektur, etc. auf eine Ebene zu bringen. Nach langem überlegen entstand diese Konstruktion. Wir nennen es ‚die Wolke’“

Auch Künstlerin und Stipendiatin des Programms Sandra Schlipkoeter ist noch immer begeistert von der Idee. „Ich war in dem aller ersten Jahr von Gargonza Arts dabei. Wir wussten alle damals nicht was auf uns zukommt, denn wir waren die ersten. Seit dem ersten Tag durften wir frei arbeiten. Es herrschte absolut keinen Druck und aus diesem Grund bin ich komplett anders an diese Aufgabe herangegangen“, erklärt Schlipkoeter.

Durch einen scannbaren Barcode der sowohl auf der Website vom MAKK zu finden ist, als auch auf dem Katalog der Ausstellung, können sich Interessierte die Kunstwerke jeder Zeit auf ihr Handy, iPad oder auf dem Rechner zu Hause ansehen. Auch hier ist eine 360 x 180 Grad Ansicht möglich.

Projekt Gargonza Ars

Im Jahre 2008 gründete Kölner Flötist Michael Faust das Projekt Gargonza Arts, für begabte junge Künstler verschiedener Disziplinen wie Architektur, bildende Kunst, Komposition und Literatur. Ziel des Projektes sei es die Inspirationskultur zu fördern und den Künstlern auf verschiedenen Wegen anregenden Freiraum für ihre Arbeit zu ermöglichen.

Verein Inter Artes e.V.

Der Verein Inter Artes ist Trägerverein des Projektes Gargonza Arts. Gegründet wurde es im Januar 2011 und bot bereits im April 2012 den ersten fünf Stipendiaten die Möglichkeit an dem Artist in Residence Projekt teilzunehmen. Dabei wurde den jungen Künstlern drei Monate kreative Ruhe in der inspirierenden Landschaft der Toskana geboten. Neben der Spezialisierung in ihrer eigenen Kunstrichtung, werde den Stipendiaten eine Erweiterung ihres künstlerischen Horizonts ermöglicht, erklärt Faust. Nachhaltige Strukturen schaffe Inter Arts für junge Künstler, indem sich mit der Zeit ein internationales Netzwerk aus Künstlern, Kuratoren sowie Veranstalter entwickele, dass sie auf ihrem weiten Weg unterstützten soll.

Autor: Irem Barlin