Köln | Sie nutzen fast alles, um damit Geräusche zu erzeugen – der Einkaufswagen ist vor den Machern von Stomp genau so wenig sicher wie LKW-Reifen oder große Plastikfässer. Gestern Abend feierte das Ensemble im Kölner Musical Dome seine Premiere. Dabei gab es nicht nur neue Stücke und neue Instrumente, sondern mit Dominik Schad auch einen neuen Stomper, der erstmals vor heimischen Publikum auf der Bühne stand. Bis zum Sonntag ist die rhythmusgeladene Show zu Gast in Köln.

„Eigentlich war ich für die Premiere gar nicht vorgesehen. Wir haben ja elf Ensemblemitglieder, davon stehen abends acht im Rampenlicht. Meine Familie kommt erst am Wochenende nach Köln“, sagt der 25-Jährige, der seine Wurzeln im Allgäu hat. Anfang des Jahres schaffte er bei einer Audition die Aufnahme in die bunte Truppe von Stomp. Danach gab es sechs Wochen Training in London und dann standen die ersten Shows in Mailand und Madrid an.

„Bei der Vorbereitung ist das Training wichtig, aber man muss auch jenseits der Proben immer an sich weiterarbeiten“, erklärt der Musiker. Ärger mit Nachbarn hat er deshalb bislang noch nicht bekommen. „Ich wohne ziemlich einsam mit meiner Familie auf dem Land, da beschwert sich keiner, wenn man am Schlagzeug sitzt.“ Bei Besuchen in Supermärkten ertappt sich Schad schon mal dabei, wie er einen Einkaufswagen auf seinen Sound und seine Bühnentauglichkeit testet.

„Am meisten Spaß macht der Besen – ein Klassiker bei Stomp. Allerdings habe ich in deutschen Baumärkten noch keinen gefunden, der unseren Ansprüchen genügen würde. Da habe ich mich schon gewundert“, berichtet Schad. Die Bühneninstrumente sind handelsüblich Besen, die allerdings mit Leim und Klebebändern etwas verstärkt werden. Trotzdem haben tausende Besen die energiegeladene Show nicht überlebt.

Schon mit zehn Jahren wusste Dominik Schad, dass Schlagzeug sein Instrument sein wird. Inzwischen hat er Schlagzeug studiert und steht in Hannover kurz vor dem Abschluss. „Dann kam Stomp und alles hat sich etwas verschoben. Das ist aber kein Problem, die Unterstützung der Hochschule ist da.“ Früh hat Schad begonnen, aus allen möglichen Gegenständen den besten Sound herauszuholen. So wusste er, was bei Stomp auf ihn zukommt. „Schwierig sind Basketbälle, bei denen man wissen muss, wie man sie wirft, damit sie perfekt rhythmisch auf dem Boden aufkommen.“

Mit Stomp ist der Allgäuer noch bis Sonntag zu Gast im Musical Dome an der Goldgasse 1. Vorstellungen gibt es Mittwoch bis Freitag um 20 Uhr, am Samstag um 16 und 20 Uhr und am Sonntag um 15 und 19 Uhr. Karten für die Show kosten zwischen 27 und 61 Euro, Telefon 0221/57790. Weitere Infos gibt es auch online unter: www.stomp.de

Autor: Stephan Eppinger