
Köln | Am kommenden Sonntag breitet sich ein bunter Festivalteppich auf der Nord-Süd-Fahrt aus: Das Strassenland-Fest über 1,5 Kilometer Länge!
Eine kurze Grünphase und 18 Quadratmeter Kunstrasen waren notwendig, um den Fotografen einen Eindruck vom Strassenland-Fest am kommenden Sonntag an der Nord-Süd-Fahrt zu geben: Kaum schaltete die Fußgängerampel an der Oper von Rot auf Grün, packten die Veranstalter an den vier Schlaufen des grünen Teppichs, platzierten ihn mitten auf der Fahrbahn der innenstädtischen Verkehrsader, setzten sich darauf, lächelten in die Kameras, und rollten nach weniger als einer Minute die künstliche Grünfläche wieder ein. Der tosende Verkehr kam wieder ins Rollen.
Nord-Süd-Fahrt am Sonntag von 11 bis 19 Uhr gesperrt
Am kommenden Sonntag dagegen wird viel Zeit sein für Fotos, Gespräche, das Miteinander und das gemeinsame Erleben, vor allem aber Zeit dafür, den „Blickwinkel zu wechseln“, wie Christoph Kuckelkorn, einer der Mitveranstalter von HKE, Herrlich Kölsche Events, sagte. Denn zwischen 11 und 19 Uhr wird die Nord-Süd-Fahrt dann gesperrt sein, die Schneise, die die Innenstadt ein zwei Teile trennt, statt von tosendem Verkehr über 1,5 Kilometer Länge mit Bühnen, Musik, Foodfestival, Kreativworkshops und zahlreichen Diskussionen bespielt sein.
Wie wollen wir leben und wie wollen die Bürger ihre Stadt gestalten, soll als zentrales Thema die Veranstaltung diesmal umspannen
Klaus Eschmann
Nach dem ersten Erfolg von Strassenland 2019 und der pandemiebedingten Pause, wird die Erlebnisfläche noch weiter ausgedehnt, die Besucherzahl von 100 000 soll, je nach Wetter, noch getoppt werden. Während bei der früheren Ausgabe des urbanen Festivals noch die Elektromobilität als Schwerpunktthema diente, „soll es diesmal um die Themenfelder regionale und pflanzenbasierte Ernährung gehen, aber auch um Kreativität und Stadtgestaltung, was auf den Bühnen und drumherum für alle Besucher erlebbar werden soll, ergänzt Klaus Eschmann von HKE.
„Wie wollen wir leben und wie wollen die Bürger ihre Stadt gestalten, soll als zentrales Thema die Veranstaltung diesmal umspannen“, erklärt Eschmann. Und damit nicht nur politische Diskussionen und Kontroversen entstehen, wird Tim Betzin, der Gründer und Geschäftsführer von „Rausgegangen“ auf der südlichen Bühne, nahe der Severinstraße, vor allem junge regionale Unternehmen der Bereiche Mode, Technologie und Kommunikation vorstellen.
Kölner Festival: Chopin und Schubert als Einstimmung
Was musikalisch geboten sein wird, davon konnte man sich ebenfalls am Dienstag schon einen Eindruck verschaffen: Die ukrainische Pianistin Amina Chobanzade spielte vor der Pressekonferenz im Konzertsaal von Bechstein in den Opernpassagen Stücke von Chopin und Schubert.
Am Sonntag wird der Pianohändler ein Klavier auf den Offenbachplatz rollen und die Künstlerorganisation „Greenroom“ aus Ehrenfeld Pianisten stellen. „Aber jeder, der spielen möchte, ist eingeladen vor großem Publikum zu spielen“, sagt Kuckelkorn. So wie am Sonntag alles mal probiert werden soll – auf der stillgelegten Trasse der Nord-Süd-Fahrt.s
Der Verkehr pausiert dort von Samstag 20.30 Uhr bis Montag 5 Uhr.