„Mit ihren Plänen, drastische Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen durchzusetzen, haben die Arbeitgeber eine Eskalation herbeigeführt, die nur sie selbst beenden können“, betont ver.di-Bundesvorstandsmitglied Beate Mensch. Auch die fünfte Verhandlungsrunde am 25. November habe deutlich gezeigt, dass die Arbeitgeber nicht einlenken wollten. „Sie wollen die abgemagerten Ergebnisse, die sie in der Investmentsparte der Deutschen Bank erzielt haben, auf dem Rücken der Beschäftigten im Kunden- und Kreditgeschäft ausgleichen und zusätzlich erhebliche Einsparungen in diesen Teilbereichen der Postbank durchsetzen. Das werden wir nicht zulassen“, so die Gewerkschafterin. Daher habe ver.di die Beschäftigten zu Streiks aufgerufen.

Störungen im Bankenverkehr erwartet
In Nordrhein-Westfalen finden am Donnerstag in Dortmund und Freitag in Köln zentrale Streikversammlungen statt. Dabei wird der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske am Freitag, 2. Dezember 2011, auf dem Kölner Börsenplatz zu den Streikenden sprechen. Die Gewerkschaft geht von erheblichen Behinderungen des Bankenverkehrs aus, da die Postbank auch Zahlungsverkehr für die Deutsche Bank, UniCredit und die HSH Nordbank abwickelt.
 
Die Streiks richten sich gegen die Pläne des Postbank-Vorstands, im Rahmen der Integration in den Konzern der Deutschen Bank Bereiche der Postbank in neue Gesellschaften zu wesentlich schlechteren Bedingungen auszugliedern. Diese Pläne wurden zunächst für den Bereich der Kreditabwicklung vorgestellt, sollen jedoch auf zahlreiche weitere Bereiche ausgedehnt werden. Dabei sind drastische Einschnitte wie die Ausweitung der Arbeitszeit, die Kürzung des Jahresurlaubs und eine massive Absenkung der Gehälter vorgesehen. ver.di fordert in den zurzeit laufenden Tarifverhandlungen einen Überleitungstarifvertrag für alle betroffenen Beschäftigten der Postbank AG und ihrer Töchter. So sollen die bisher bestehenden Tarifverträge in der jeweiligen Fassung weiter gelten. Eine weitere ver.di-Forderung sind zehn Arbeitszeitverkürzungstage wegen der stetig zunehmenden Arbeitsbelastung; die Arbeitgeber haben eine Erhöhung der Wochenarbeitszeit gefordert.

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Streik in Köln
2.12.2011, ab 11 Uhr
Am Freitag treffen sich die Streikenden in Köln um 11:00 Uhr auf dem Börsenplatz. Nach einem Demozug durch das Bankenviertel beginnt die Kundgebung mit Frank Bsirske um auf dem Börsenplatz (Ende gegen 13:00 Uhr).

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