Die Streikenden protestierten damit gegen die Forderung der Arbeitgeber, eventuelle Lohnerhöhungen durch Kürzungen von Leistungen im Manteltarif auszugleichen. Bei der zentralen Kundgebung der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) mit rund 3.000 Teilnehmern laut eigenen Angaben in Wuppertal nannte der NRW-Fachbereichsleiter Finanzdienstleistungen der Gewerkschaft, Frank Fassin, die Haltung der Arbeitgeber „unanständig“. Während die Dividendenausschüttungen der Versicherungen an die Aktionäre um über 100 Prozent gestiegen seien, wolle man die Beschäftigten „mit Nullsummentricks“ abspeisen. „Wer die satten Gewinne der Versicherungen erwirtschaftet, muss an dem Ergebnis angemessen beteiligt werden“, sagte Fassin.

Den Kundgebungsort vor der Barmenia-Versicherung in Wuppertal hatte die Gewerkschaft gewählt, weil deren Vorstandsvorsitzender Dr. h.c. Josef Beutelmann gleichzeitig Verhandlungsführer und Präsident des Arbeitgeberverbandes der Versicherungswirtschaft ist. Für die nächsten Tage kündigte ver.di weitere Warnstreiks in anderen Bundesländern an. Die bisherigen drei Verhandlungsrunden für die 175.000 Beschäftigten der Branche sind am 31. Mai ohne jedes Ergebnis abgebrochen worden. ver.di verlangt eine Anhebung der Gehälter um 6 Prozent, mindestens aber 150 Euro. Zudem brauche die Versicherungswirtschaft mehr Auszubildende und Gesundheitsschutz für die Beschäftigten.

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