"Das Konzept der Landesregierung, Kindertageseinrichtungen zu Familienzentren weiterzuentwickeln, findet breite Anerkennung und hat bereits nach kurzer Zeit positive Effekte ausgelöst“, sagte Familienminister Armin Laschet heute anlässlich des Fachkongresses "Familienzentren in Nordrhein-Westfalen – eine Zwischenbilanz im Dialog  mit den Nachbarn“ in Aachen. Auf der Veranstaltung wurden erstmalig die Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung der Familienzentren vorgestellt.

Eltern wünschen sich Bildungsförderung
Für die Studie wurden unter anderem Jugendämter, die Kooperationspartner Familienbildung und Familienberatung sowie Eltern befragt. Alle Befragten stellen den Familienzentren gute Zeugnisse aus. Eltern wünschen sich von den Familienzentren vor allem die Förderung der Bildungschancen ihrer Kinder, konkrete Hilfestellungen bei der Erziehung und gut ausgebaute Betreuungsangebote, um Familie und Beruf besser miteinander vereinbaren zu können. Die wissenschaftliche Begleitung wurde von der Pädagogischen Qualitäts-Informations-Systeme gGmbH (PädQUIS) unter der Leitung von Professor Dr. Wolfgang Tietze durchgeführt. Auf der Basis von über 2.000 Elternbefragungen in Nordrhein-Westfalen kommt PädQUIS zu dem Ergebnis, dass die Zufriedenheit der Eltern mit dem Umfang des Angebotes der Familienzentren steigt: Während bei Familienzentren mit neun Angeboten lediglich 20 Prozent der Eltern sehr zufrieden sind, steigt der Anteil der sehr zufriedenen Eltern bei Familienzentren mit 20 und mehr Angeboten auf 67 Prozent. Insgesamt sind Eltern mit Kindern in Familienzentren zufriedener mit dem Angebot (86 Prozent) als Eltern in einer üblichen Kindertageseinrichtung (81 Prozent). Bei beiden Einrichtungstypen sind vor allem gemeinsame Aktivitäten für Eltern und Kinder, ein warmes Mittagessen für die Kinder, Treffpunkte für Eltern in der Einrichtung und Informationsveranstaltungen zu Fragen der Kindererziehung von Interesse.

„Diese Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung zeigen, dass der flächendeckende Ausbau der Familienzentren in Nordrhein-Westfalen der richtige Weg ist“, kommentiert Laschet die Untersuchungsergebnisse. „Früher war es der Autobahnanschluss, der eine Kommune besonders attraktiv machte, heute ist es ein gut ausgebautes Netz an Betreuung, Bildung und Beratung für Familien“, so Laschet weiter. In Nordrhein-Westfalen wurden bereits rund 1.500 Familienzentren verwirklicht. Bis zum Jahr 2012 sollen sich insgesamt 3.000 Kindertageseinrichtungen zu Familienzentren weiterentwickeln. Die Einrichtungen erhalten eine Förderung des Landes in Höhe von jährlich 12.000 Euro.

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