Das undatierte Symbolfoto zeigt das Parlament von Südafrika in Pretoria

Pretoria | dts | Südafrika verschärft die Corona-Maßnahmen vorerst noch nicht. Weiterhin gelte eine nächtliche Ausgangssperre von 0 bis 4 Uhr, sagte Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa in einer Fernsehansprache am Sonntagabend. Bei Veranstaltungen in Innenräumen seien weiterhin maximal 750 Personen erlaubt, im Außenbereich maximal 2.000 Menschen. Die WHO meldete sich ebenfalls heute Abend zu Wort.

Das Tragen von Masken in der Öffentlichkeit sei verpflichtend. In einer Woche werde die Lage neu bewertet, so der Präsident. Gleichzeitig kritisierte Ramaphosa andere Länder rund um den Globus, die Beschränkungen für Reisende aus Südafrika erlassen hatten.

„Wir sind tief enttäuscht“, sagte Ramaphosa. Das Land werde dafür bestraft, frühzeitig Informationen über die neue Variante herausgegeben zu haben, die Reisebeschränkungen seien „ungerechtfertigt“. In dem Land hatte sich die neue Corona-Variante Omikron innerhalb weniger Tage sprunghaft ausgebreitet.

Bislang gibt es keine Hinweise auf einen anderen Krankheitsverlauf, aber dafür jede Menge noch unbestätigte Sorgen, dass Impfstoffe schlechter wirken könnten und die Übertragbarkeit höher ist.

Südafrikas Präsident ruft zur Impfung auf

Während sich die neue Corona-Variante Omikron in Südafrika sprunghaft ausbreitet, hat Präsident Cyril Ramaphosa die Bevölkerung zur Impfung aufgerufen. „Impfstoffe wirken, und sie retten Leben“, sagte Ramaphosa in einer Fernsehansprache am Sonntagabend. In Südafrika sind nach seinen Angaben nur etwa 35 Prozent der Erwachsenen vollständig geimpft.

Unter manchen Experten hatten sich in den letzten Tagen Sorgen breit gemacht, dass die vorhandenen Impfstoffe gegen Omikron nicht so gut wirken. Das ließ Ramaphosa nicht gelten: „Jetzt ist der richtige Moment, zum nächsten Impfzentrum zu gehen“. Gleichwohl räumte der Präsident ein, dass man über die neue Variante noch nicht viel wisse.

Dies werde sich in den nächsten Wochen ändern, die südafrikanischen Wissenschaftler leisteten hervorragende Arbeit.

WHO hat bei Omikron weiter viele Fragezeichen

In Bezug auf die neue Corona-Variante Omikron gibt es bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weiter viele Fragezeichen. So sei es „nicht klar“, ob Omikron leichter übertragbar ist. Zwar seien die Infektionen in Südafrika stark angestiegen, aber es müsse noch geprüft werden, ob dies andere Gründe haben könnte,hieß es in einer Stellungnahme am Sonntag.

Auch sei nicht klar, ob Infektionen mit Omikron schwerer verlaufen. Vorläufige Daten deuteten darauf hin, dass die Krankenhauseinweisungsraten in Südafrika steigen, aber dies liege eher an der steigenden Gesamtzahl von Menschen, die sich infizieren, als spezifisch an Omikron. „Es gibt derzeit keine Informationen, die darauf hindeuten, dass sich die mit Omikron verbundenen Symptome von denen anderer Varianten unterscheiden“, heißt es dazu von der WHO. Vorläufige Daten deuteten darauf hin, dass im Vergleich zu anderen Varianten bei Omikron ein erhöhtes Risiko für eine erneute Infektion von ursprünglich Genesenen bestehen könnte, dies müsse aber noch genauer untersucht werden.

Zur Wirksamkeit von Impfstoffen bei Omikron liefen bereits ebenfalls Analysen, so die WHO. „Impfstoffe bleiben entscheidend, um schwere Krankheiten und Todesfälle zu reduzieren.“