Damaskus | In Syrien hat das Regime von Präsident Baschar al-Assad nach eigenen Angaben wenige Stunden nach Beginn der zugesagten Waffenruhe erste Truppen aus einigen Städten abgezogen.

Bei einem Besuch in Moskau habe der syrische Außenminister Walid Muallem Beweise vorgelegt, wonach die Umsetzung des Friedensplans begonnen habe, so der russische Außenminister Sergej Lawrow. Diese Aussage steht im Widerspruch zu den Beobachtungen der syrischen Opposition.

Diese hatte zuvor erklärt, dass es derzeit keine Anzeichen für die Umsetzung der vereinbarten Waffenruhe gebe. Allein am Montag und in der Nacht zum Dienstag soll es bei neuen Kämpfen in Syrien mehr als 150 Tote gegeben haben. Nach einer Vereinbarung des Regimes in Damaskus mit dem UN-Sondergesandten Kofi Annan sollte der Abzug am Dienstagmorgen um 5 Uhr MEZ beginnen.

Die Kämpfe sollten bis Donnerstag endgültig eingestellt werden.

Syrien: Nahostexperte glaubt nicht an Truppenabzug des Assad-Regimes

Moskau | Nahostexperte Michael Lüders sieht die Rolle Russlands im Syrien-Konflikt skeptisch. Er glaube nicht an einen ernsthaften Truppenabzug und ist skeptisch ob der russischen Unterstützung, sagte er im Interview mit dem „Deutschlandfunk“. Moskau stehe nach wie vor fest hinter dem Regime, „aus der nüchternen Überlegung heraus, dass es für russische Interessen von Nachteil wäre, wenn Baschar al-Assad sein Amt aufgeben würde oder das Regime insgesamt gestürzt würde“.

Bei seinem Besuch in Russland am Dienstag beteuerte der syrische Außenminister al-Muallim, seine Regierung erfülle alle Anforderungen des sogenannten Annan-Plans. Russlands Außenminister Lawrow will ebenfalls Beweise für den Abzug der syrischen Truppen gesehen haben.

Autor: dts