Frankfurt/Main | Die Lufthansa will nach Informationen der „Süddeutschen Zeitung“ mit drastischen Sparmaßnahmen das Ergebnis im Passagiergeschäft um fast eine Milliarde Euro jährlich verbessern.

In einem Brief an die Mitarbeiter skizziere Passagier-Vorstand Carsten Spohr laut der Zeitung Details seines Plans: So soll die Flotte soll in den nächsten drei Jahren nicht mehr wachsen; weitere Milliardeninvestitionen etwa in neue Langstreckenmaschinen sollen erst dann beschlossen werden, wenn erste Sparziele erreicht wurden. Bis dahin solle das komplette Geschäft außerhalb der großen Drehkreuze München und Frankfurt mit der Billigtochter Germanwings zusammengelegt und Strecken gestrichen werden.

Außerdem werde bei vielen Langstreckenflügen die First Class abgeschafft. Die Vorhaben, die zum Teil noch nicht formal beschlossen sind, seien Teil des Anfang des Jahres angekündigten SCORE-Programmes, durch das Lufthansa den Gewinn ab 2014 kräftig steigern will. „Unsere Rendite ist in den vergangenen Jahren stetig gesunken“, schreibe Spohr in dem Brief.

„Im Jahr 2011 haben wir gerade noch ein Prozent unseres Umsatzes (…) als Gewinn erwirtschaften können. Dass diese Marge in einer so investitionsintensiven Branche wie dem Luftverkehr nicht ausreicht, bedarf keiner weiteren Erläuterung“, findet der Lufthansa-Vorstand. Lufthansa hatte im vergangenen Jahr einen Netto-Verlust von 13 Millionen Euro gemacht.

Spohr macht für die schlechte Entwicklung vor allem die Konkurrenz durch die Billigfluggesellschaften und neue Anbieter auf der Langstrecke wie die stark wachsenden Airlines vom Persischen Golf verantwortlich. Die bisherigen Konzernstrukturen seien vor diesem Hintergrund nicht mehr haltbar. Lufthansa habe in diesem Jahr bereits drei Langstrecken einstellen müssen.

„Wir müssen unbedingt verhindern, dass den nächsten gefährdeten Strecken nach Nanjing, Chennai und Bangkok das gleiche Schicksal widerfährt.“

Autor: dts