Kabul | Nach der Machtübernahme in Afghanistan haben die radikal-islamistischen Taliban am Dienstag ihre erste Pressekonferenz seit Jahrzehnten gegeben – und dabei weitere Versprechungen gemacht.

„Die Sicherheit der Botschaften ist für uns wichtig“, sagte ein Taliban-Sprecher, der als Zabiullah Mujahid vorgestellt wurde, gleich zu Beginn der Veranstaltung im Medienzentrum von Kabul. Die Einsatzkräfte würden 24 Stunden am Tag die Sicherheit im Botschaftsviertel garantieren, ebenso die Sicherheit von Hilfsorganisationen.

Die alte Regierung hingegen sei dazu nicht in der Lage gewesen. Man hege auch keinen Groll gegen Menschen, die für die alte Führung gearbeitet hätten. „Wir wollen Frieden“, sagte Zabiullah Mujahid.

Frauen hätten alle Rechte, die ihnen die Sharia zubilligt. „Sie können bei uns sehr aktiv sein“, so der Taliban-Sprecher. Und selbst die Medien seien frei, zu berichten, solange der Islam und die „nationalen Interessen“ Afghanistans gewahrt würden.

Es werde noch zahlreiche weitere Pressekonferenzen geben, kündigte der Taliban-Sprecher an. Ähnliche Ankündigungen, wie auch eine „Amnestie“ für Menschen, die mit den sogenannten „Besatzern“ zusammengearbeitet haben, hatten die Taliban bereits in den letzten Tagen gemacht. Viele westliche Politiker und Betroffene glauben den Versprechungen nicht.

Autor: dts
Foto: Symbolbild