Der Anwohner hat die Tauben am Rochusplatz fotografiert. Foto: privat

Köln | Für die einen sind sie liebenswerte Vögel und Symbole für den Frieden. Für die anderen dagegen sind sie die „Ratten der Lüfte“.

Tauben in Ballungsgebieten sind für Anwohner oft ein heikles Thema. So auch seit längerem am Kölner Rochusplatz.

Report-K erreichte die empörte Schilderung eines Users, der von unhaltbaren Zuständen vor Ort spricht.

Tauben am Rochusplatz: Kölner Anwohner beklagt Untätigkeit des Ordnungsdienstes

Daniel B. begründete das bereits vor Monaten in einem Schreiben an die Stadt Köln wie folgt: „Ich wohne am Rochusplatz. Seit Monaten ist die stets zunehmende Taubenplage dort ein stetig wachsendendes Problem.

Nicht zuletzt die Unmengen an Taubenkot, die den Aufenthalt auf unseren Balkonen zunehmend unerträglich machen, sind eine massive Belästigung. Auch die Verwahrlosung, die dies mit sich bringt, ist für ein ohnehin nicht unproblematisches Viertel ein massiver, unnötiger und fahrlässiger Rückschlag.“

Deutlich zu sehen: Die Körner, mit denen Taubenfreunde die Tiere füttern. Foto: privat

B. weiter: „Zudem werden seit einiger Zeit die Tiere von unbekannten Personen mit großen Mengen Körnern pp., die um die Rochuskapelle verstreut werden, gefüttert. Das erhöht nicht nur in tierquälerischer Weise den Brutdruck, es führt auch dazu, dass immer mehr Tauben an diesen Ort gelockt werden und lernen, dort zu bleiben.“

Das war im Dezember. Geschehen sei monatelang jedoch nichts, beklagt sich der Anwohner in einem aktuellen zweiten Schreiben und nennt die Anzahl von 150 Tauben: „Ein Balkon sieht hier nach einer Woche aus, als würde man dort einen ganzen Stall von Brieftauben halten – das ist völlig unzumutbar und gefährlich, zumal mehrere hundert Balkone (allein Westcenter) von dieser Plage betroffen sind.“

Symbolbild: Eine Taube auf einem Balkon. Foto: Krücken

Taubenplage am Rochusplatz – das sagt die Stadt Köln

Auf unsere Nachfrage bezog eine Sprecherin der Stadt Stellung und verwehrt sich gegen den Vorwurf der Untätigkeit ihrer Mitarbeiter.

„Grundsätzlich unterbindet und ahndet der städtische Ordnungsdienst Taubenfütterung konsequent. Voraussetzung dafür ist, dass die Fütterung durch die Ordnungsdienstkräfte beobachtet wird. Das Füttern an sich ist nur eine kurzfristige Handlung, ähnlich dem Wegwerfen einer Zigarettenkippe“, so Simone Winkelhog, „Trotz regelmäßiger Kontrollen der für das Füttern von Tauben bekannten Örtlichkeiten im Bezirk Ehrenfeld, darunter ist auch der Rochusplatz, ist es schwierig, Verstöße zu ahnden, da man eben jemanden beim Füttern antreffen muss.“

Wenn Außendienstkräfte eine Fütterung feststellen, würden durchaus Verwarn- oder Bußgelder erteilt, das Futter sichergestellt. Dies beträfe jedoch nur das Füttern im öffentlichen Raum.

Die Sprecherin weiter: „Auch eingehende Hinweise dokumentiert und verfolgt die Dienstgruppe Ehrenfeld konsequent. Wenn Anwohner*innen das Füttern von Tauben beobachten, ist es hilfreich, wenn Uhrzeiten notiert und Personen beschrieben werden können. Dies unterstützt den Ordnungsdienst bei den gezielten Kontrollen.“