Köln | Die Polizei Köln hat gestern Nachmittag zwei mutmaßliche Mitglieder (19, 27) einer bundesweit agierenden litauischen Betrügerbande in Köln-Eil festgenommen. Die Männer versuchten russischstämmige Staatsangehörige durch sogenannte „Schockanrufe“ zu erpressen und zu betrügen.

Dabei seien die mutmaßlichen Betrüger immer nach der gleichen Methode vorgegangen. Zunächst erhielten die meist älteren, überwiegend russischen beziehungsweise russischstämmigen Staatsangehörige einen Anruf. Dabei gaben sich die Männer als Sohn aus, der nach einem Unfall im Krnkanehaus liege und finanzielle Hilfe bräuchte. Zudem wird den Senioren eine Rückrufnnummer gegeben. Rufen sie dort an, meldet sich ein weiterer Mann, der den Anschein vermittelt, von der Polizei zu sein. Gestern versuchten zwei Männer die Methode bei einer 65-Jährigen aus Köln. Der zweite Anrufer forderte 5.000 Euro, damit die Polizei von einer Anzeige gegen den Sohn absehe. Der 65-Jährigen kam die Geschichte jedoch komisch vor.  Nachdem sie ihren echten Sohn angerufen und erfahren hatte, dass dieser gesund ist, alarmierte sie sofort den Notruf 110 der Polizei Köln. Als die Männer dann wenig später zu ihr kamen, um das Geld abzuholen, warteten die beamten bereits auf die Männer. Einer der beiden hatte in einem Mazda mit litauischem Kennzeichen auf seinen Komplizen gewartet. Das Fahrzeug, in welchem die Männer augenscheinlich genächtigt hatten, wurde sichergestellt.

„Wir gehen zurzeit davon aus, dass die Drahtzieher dieser Bande in Litauen sitzen und von dort aus die ‚Geschäfte‘ steuern. Das ergaunerte Geld wird sofort nach Litauen überwiesen“, erläuterte der Leiter des Kriminalkommissariats 25, Christoph Heinen. Die Beamten prüfen aktuell, ob den beiden Tatverdächtigen noch weitere Straftaten unter anderem in Bergheim und Wiesbaden zuzuordnen sind. Die Polizei Köln bittet weitere Geschädigte sich unter der Telefonnummer 0221/229-0 oder unter info@polizei-koeln.de zu melden

Autor: cs | ots