Wolfgang Bosbach und Moderator Dr. Stephan Kaussen. Foto: ZvG

Köln | Großes Tennis in Troisdorf!

Beim Köln-Talk „Loss mer schwade“ mit Moderator Dr. Stephan Kaußen plauderten der ehemalige Davis-Cup-Sieger Marc-Kevin Goellner und der frühere Bundestagsabgeordnete Wolfgang Bosbach im Rahmen des ATP-Challengers „Saturn Oil Open“ über viele Tennis-Geschichten.

Auch der Weltklassespieler Nenad Zimonjic (47) schlug in der Runde mit auf.

„Ich habe mit 26 Jahren aufgehört zu zählen, was die Jahre angeht“, so merhfache French Open und Wimbledon-Sieger im Doppel. „Das Geheimnis trotz mehrerer Operationen ist, dass ich so viel Spaß am Tennis habe.“

Das Turnier in Troisdorf fand bis zum 4. Juni statt. Im Einzel holte Ivan Gakhov nach drei Sätzen über Frederico Ferreira den Final-Sieg.

Boris Becker wird Thema bei Loss mer schwade

Thema wurde beim Talk auch Boris Becker. „Wird die Wimbledon-Ikone in Deutschland gerecht beurteilt?“, wurde gefragt.

WoBo über Becker: „Wann sind wir alle hier nachts aufgestanden, wenn ein Tennisspiel war? Er ist einer der ganz ganz wenigen Weltstars des Sports, die wir haben. Mir tut es leid, was Boris Becker in den letzten Jahren aus seinem Ruhm gemacht hat. Was wäre er heute für ein unbestrittener Held, wenn er sich etwas zurückgenommen hätten.“

Saturn Oil Open-Veranstalter Marc Raffel und Doppel-Legende Nenad Zimonjic. Foto: ZvG

Bosbach weiter: „Ich habe manchmal das Gefühl, dass er glaubt, dass für ihn eigene Regeln gelten. Und dann wrd es bei mir schwierig. Ich kann nicht beurteilen, wieviel war Eigen – oder Fremdverschulden. So überragend die sportliche Leistung war – ich bin nicht sicher, ob er daraus wirkiich die Lehren gezogen hat. Mir fehlt es ein bisschen an Bescheidenheit. Ich wünsche ihm ansonsten von Herzen, dass er in die Erfolgsspur zurückkehren kann. In erster Linie menschlich.“

Göllner: „Er war der Held von uns allen. Seine Leistungen für Deutschland werden nicht honoriert wie sie müssten. Vergessen wir Steffi Graf nicht, die hat fast das Vierfache an Grand Slam-Titeln. Was er in seinem Privatleben macht, ist seine private Angelegenheit. Er hat seine Nische als Experte gefunden. Ich höre ihm extrem gerne zu.“

Wolfgang Bosbach spricht gewohnt Klartext

Apropos Becker und Wimbledon. Bosbach erzählte auch seinen speziellen Wimbledon-Moment: „Am Montag nach dem Endspiel durfte ich auf dem Court Nummer 1 von Wimbledon spielen. Leider war da kein Rasen mehr vorhanden. Außer Günther Bosch und mir waren keine Leute mehr auf der Anlage. Wir haben eine Stunde gespielt, nach zehn Minuten kam ein Mann zu mir, der sich beschwerte, dass ich nicht in komplett weißer Kleidung auf dem Court stand.“

Wolfgang Bosbach und Turnier-Mitunterstützer Martin Kastner. Foto: ZvG

Auch der 1. FC Köln war für Bosbach ein Thema: „Ich habe die Partie gegen München leider nur im Fernsehen geschaut. Leider hat es nicht ganz gereicht. Aber die Mannschaft hat alles rausgehauen, aber ich hätte vor drei Monaten nicht damit gerechnet, dass der FC am Ende auf dem elften Rang landet. Es ist eine tolle Leistung“.

Loss mer schwade: Wolfgang Bosbach spricht über Ampel-Koalition

Ernst wurde es allerdings, so gut die Laune war, beim Thema Politik: „Wenn wir an der Führung stehen würden, dann hätten wir mit der CDU die gleichen Probleme wie die Ampel-Koalition. Die Probleme sind nicht erst vor 15 Monaten entstanden. Man muss die Menschen mitnehmen. Man muss erst einmal etwas leisten bevor man sich etwas leisten kann. Es darf nicht alles vom Staat finanziert werden.“