Kopenhagen, Berlin | aktualisiert |  In der dänischen Hauptstadt Kopenhagen hat die Polizei einen Terrorverdächtigen an einer Bahnstation erschossen. Zuvor war bei einem Angriff auf eine Diskussionsveranstaltung zum Thema Meinungsfreiheit in einem Kulturcafe ein Mensch ums Leben gekommen, drei Polizisten waren verletzt worden. Der oder die Angreifer flohen.

Bei der Veranstaltung anwesend war der schwedische Mohammed-Karikaturist Lars Vilks. Auch der französische Botschafter François Zimeray hatte teilgenommen. Kurz danach fielen vor einer Synagoge Schüsse, dort starb ein jüdischer Wachmann. Die Lage in der Stadt gestaltete sich unübersichtlich. Polizisten sperrten Teile der Innenstadt ab und errichten Kontrollpunkte an allen großen Ausfallstraßen. Ob der erschossene Mann tatsächlich in Verbindung zu den Angriffen steht, war zunächst unklar.

Anschläge in Kopenhagen: Merkel kondoliert Thorning-Schmidt

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat der dänischen Ministerpräsidentin Helle Thorning-Schmidt in einem Telefongespräch am Sonntag ihre Anteilnahme zu den beiden „menschenverachtenden Anschlägen“ auf ein Kulturcafé und eine Synagoge in Kopenhagen ausgedrückt. Auch den Angehörigen der Opfer übermittelte Merkel ihr „tief empfundenes Beileid und Mitgefühl“, teilte der stellvertretende Regierungssprecher, Georg Streiter, mit. Die Bundeskanzlerin habe Thorning-Schmidt weiterhin engen Kontakt bei Maßnahmen zur Bekämpfung des Terrorismus zugesichert.

Am Samstagabend waren bei einem Angriff auf ein Kulturcafé in der dänischen Hauptstadt drei Polizisten verletzt worden, ein Mensch starb. Kurz danach fielen vor einer Synagoge Schüsse, dort starb ein jüdischer Wachmann. Am Sonntagmorgen hatten Polizisten an einer Bahnstation einen Mann erschossen, bei dem es sich vermutlich um den Attentäter handelte.

Thorning-Schmidt erklärte am Sonntag, Dänemark werde sich nicht durch die Terroranschläge in Kopenhagen einschüchtern lassen und die Demokratie verteidigen.

De Maizière: Gefährdungslage in Deutschland unverändert hoch

Nach den Anschlägen in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen ist die Gefährdungslage in Deutschland laut Bundesinnenminister Thomas de Maizière „unverändert hoch“. Die Sicherheitsbehörden von Bund und Ländern gingen weiter jedem Hinweis mit größter Sorgfalt nach, erklärte de Maizière am Sonntag. „Sofern Maßnahmen erforderlich sind, werden diese ergriffen. Dadurch machen wir deutlich: Deutschland ist eine wehrhafte Demokratie die ihre Gegner mit allen zur Verfügung stehenden rechtsstaatlichen Mitteln bekämpft.“ Er verurteilte die Anschläge in Kopenhagen, die sich nach den bisherigen Erkenntnissen „gegen die Werte unserer Gesellschaft und gegen unsere Grundüberzeugung wie Meinungs- und Pressefreiheit gerichtet haben, zutiefst. Umso wichtiger ist es, dass wir jetzt als Wertegemeinschaft zusammenstehen“, betonte de Maizière.

Autor: dts
Foto: Karte: www.mapz.com