Christian und Patrick Wolff stehen derzeit gemeinsam im Theater am Dom auf der Bühne. Foto: Jennifer Zumbusch

Köln Noch bis zum 5. Februar steht im Theater am Dom Folke Braband’s Komödie „Monsieur Pierre geht online“ auf dem Programm, die auf dem Film von Stéphane Robelin beruht. Unter der Regie von Horst Johanning spielen mit Christian und Patrick Wolff Vater und Sohn ein ungewohntes Lernduo in Sachen Internet. Wir haben mit den beiden Schauspielern über die Komödie gesprochen.

Wie ist es für Sie, als Vater und Sohn gemeinsam auf der Bühne zu stehen?

Christian Wolff: Ich war zunächst nicht glücklich über die Berufswahl meines Sohnes, weil ich weiß, wie schwierig der Job als Schauspieler ist. Da geht es nicht nur um das Talent, sondern oft auch um Zufälle. Aber jetzt freue ich mich, dass Patrick, wie ich Schauspieler geworden ist. Gemeinsam in einem Stück auf der Bühne zu stehen, ist sehr angenehm, da man miteinander vertrauter ist und man sich nicht erst kennenlernen muss. Wir verstehen uns wirklich gut und haben als Vater und Sohn ein sehr enges Verhältnis. Schön ist auch der tägliche Kontakt, ansonsten wohnt Patrick 700 Kilometer entfernt von mir.

Patrick Wolff: Es ist mir wichtig, Zeit für uns zu haben, da mein Vater schon in einer fortgeschrittenen Phase seines Lebens ist. In Köln sehen wir uns jetzt täglich, ansonsten schaffen wir es, uns nur alle zwei bis vier Monate zu treffen. Mein Vater wohnt in Bayern und ich in Berlin.

Treffen beim Frühstück oder gemeinsam in Köln Essen gehen

Was planen Sie für die gemeinsame Zeit in Köln? Steht auch ein Bummel über die Weihnachtsmärkte an?

Christian Wolff: Bei den Weihnachtsmärkten und ihren Glühweinständen sind mir die Menschenansammlungen einfach zu groß. Wir haben als Schauspieler auch eine Verantwortung gegenüber dem Theater, da sollte keine Vorstellung ausfallen, nur weil man sich mit Corona infiziert hat. Das ist uns bislang gut gelungen.

Patrick Wolff: Wir treffen uns da lieber zum gemeinsamen Frühstück oder gehen in Köln zum Essen.

Wie gut kennen Sie Köln?

Christian Wolff: Ich war beruflich schon sehr oft in Köln und kenne die Stadt ganz gut, da gibt es keine Überraschungen mehr für mich. Im Theater am Dom stehen wir jetzt zum zweiten Mal auf der Bühne. Es gibt in Köln und in der Region einige Freundschaften, die ich jetzt pflegen kann. Da wird es noch das eine oder andere Treffen geben.

Worum geht im Stück?

Patrick Wolff: Es geht um den Witwer Pierre, der seit seine Frau tot ist, seine Wohnung nicht mehr verlassen hat. Er schwelgt nur noch in seinen Erinnerungen. Seine Tochter unternimmt etwas dagegen und schenkt ihm ihren alten PC. Der Freund seiner Enkelin, den ich spiele, soll ihm die Arbeit mit dem Computer und dem Internet beibringen. Das ist gar nicht so einfach, sodass der Lehrer schon bald ziemlich verzweifelt ist. Erst ein Datingportal bringt die Wende. Pierre loggt sich mit dem Bild seines jungen Lehrers ein und hat schon bald Kontakt zu einer Dame. Jetzt wird alles etwas kompliziert.

Christian Wolff: „Am Computer kann ich alles, was ich brauche“

Wie gehen Sie mit dem Thema Computer und Internet um?

Christian Wolff: Da kann ich das, was ich brauche – zum Beispiel Schreiben oder Dinge bei Google suchen. Im Internet nutze ich nur einen sehr kleinen Teil der Möglichkeiten. Ich will auch gar nicht mehr wissen und können. Außerdem schreibe ich bis heute noch sehr gerne Brief von Hand und bekomme damit viele positive Reaktionen.

Patrick Wolff: Ich benutze das Internet, auch weil es viele Dinge einfacher macht. Aber ich bin da aber auch kein Freak und könnte zum Beispiel nichts programmieren. Ich kenne die Basics und das, was ich für meine kleine Filmproduktionsfirma brauche.

„Die Serie Forsthaus Falkenau hat etwas für das Umweltbewusstsein getan“

Sie haben lange in der Serie „Forsthaus Falkenau“ den Förster Martin Rombach gespielt. Welches Verhältnis haben Sie heute dazu?

Christian Wolff: Ich stand 18 Jahre für diese sehr erfolgreiche Serie vor der Kamera und werde heute noch oft darauf angesprochen. Das war für mich eine wichtige Zeit meines Berufslebens. Nur der Titel war nicht optimal, weil er eine heile Welt suggeriert hat, die es so in der Serie gar nicht gab. Das zuständige bayerische Ministerium hat mich zum Ehrenförster gemacht, weil wir mit jeder Folge etwas für das Umweltbewusstsein der Menschen getan haben. Da ging es um Dinge, die heute „Fridays for Future“ beschäftigen. Ich habe auch von der Fachhochschule Weihenstephan den Titel Diplom-Forstwirt h.c, verliehen bekommen und habe ein Referat vor Studenten gehalten.

Die Serie spielte im Bayerischen Wald.

Christian Wolff: Da waren wir aber nur ein paar Wochen im Jahr, um Außendrehs vor Ort zu machen. Das Forsthaus und der dazugehörige Wald lagen in unmittelbarer Nähe zu München. So konnte ich jeden Morgen zur Arbeit fahren und abends wieder zurück nach Hause.

Service: „Monsieur Pierre geht online“, Theater am Dom, Opern Passagen, Köln, Vorstellungen: Di-Fr 20 Uhr, Sa+So 17 und/oder 20 Uhr; Karten: 16-34 Euro, Theaterkasse, Tel. 0221/2580153, Mo-Fr 14-20, Sa 11-20 Uhr, So/Feiertag eine Stunde vor Vorstellungsbeginn.

www.theateramdom.de