Das Schild zeigt ein Schild von ThyssenKrupp

Duisburg | Die Stahlsparte von Thyssenkrupp will bis 2030 circa 5.000 Stellen abbauen. Das geht aus einem am Montag vorgestellten Zukunftskonzept hervor.

Demnach sollen zunächst die Produktionskapazitäten von 11,5 Millionen Tonnen auf ein zukünftiges Versandzielniveau von 8,7 bis 9,0 Millionen Tonnen gesenkt werden. Das entspricht demnach in etwa dem Versandergebnis des vergangenen Geschäftsjahres.

Durch die Anpassung des konzernweiten Produktionsnetzwerks und eine Straffung der Verwaltungen sollen bis 2030 rund 5.000 Arbeitsplätze entfallen. Hinzu kommen zudem 6.000 Arbeitsplätze, die durch Ausgliederungen auf externe Dienstleister oder den Verkauf von Geschäftstätigkeiten wegfallen sollen. Darüber hinaus sollen die Personalkosten in den kommenden Jahren im Durchschnitt um zehn Prozent reduziert werden. Den Weiterverarbeitungsstandort in Kreuztal-Eichen will das Unternehmen zudem schließen.

Wüst warnt Thyssenkrupp vor Kündigungen

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) zeigt sich schockiert über die Kürzungspläne von Thyssenkrupp. „Die Ankündigungen von Thyssenkrupp sind ein Schock für Tausende Beschäftigte und ihre Familien, sie sind leider eine abermals schlechte Nachricht für den Industriestandort Deutschland“, sagte Wüst der „Rheinischen Post“.

„Für die Landesregierung ist klar: Thyssenkrupp muss seiner sozialen Verantwortung gerecht werden.“ Es brauche bei den weiteren Schritten eine Einigung auf Augenhöhe zwischen den Sozialpartnern. „Der Stellenabbau muss sozialverträglich erfolgen – mit Perspektiven für die betroffenen Beschäftigten. Die Landesregierung hat die klare Erwartung an das Unternehmen, dass es zu keinen betriebsbedingten Kündigungen kommt.“

Er sei sowohl mit der Unternehmensführung als auch mit Vertretern der Arbeitnehmer persönlich im Austausch. „Wir werden die weiteren Schritte eng begleiten. Dabei ist klar, dass auch der Mutterkonzern seinen Pflichten gegenüber seiner Stahltochter gerecht werden muss.“ Auf Bundesebene brauche man schnellstmöglich eine wirtschaftspolitische Schubumkehr. „Energiepreise runter, Bürokratie abbauen, Investitionsbedingungen verbessern: nur so kommt der Industriestandort Deutschland wieder auf die Beine.“

Der Ministerpräsident ergänzte: „Die Stahlbranche in Europa steht seit Langem unter enormem Druck. Für mich ist aber klar: Wir brauchen Stahl auch in Zukunft. Und Stahl muss auch Zukunft in Deutschland haben. Daher ist es entscheidend, dass wir wettbewerbsfähige Unternehmen haben.“


Mit Material der dts nachrichtenagentur