Der Toto-Brunnen wurde saniert und erstrahlt in einem neuen Glanz. Foto: Bopp

Köln | Obwohl der Theodor-Heuss-Park mitten in der Stadt liegt, dürfte er nur wenigen Menschen wirklich bekannt sein. Die Grünfläche zwischen der Bastei am Rheinufer und dem viel frequentierten Ebertplatz ist eine kleine Ruheinsel mit einem schönen Teich und einigen großen Bäumen. Mit dem Theodor-Heuss-Ring enden hier die Kölner Ringe, die im Süden mit dem Ubierring starten und sich dann wie ein Halbkreis um die Innenstadt legen. Im Park befindet sich auch der Eingang zum unterirdischen Kronleuchtersaal in der Kölner Kanalisation.

Ein Baudenkmal war in der Vergangenheit kaum noch sichtbar – der 1953 angelegte Toto-Brunnen. Dieser wurde von der Westdeutschen Fußball Toto GmbH gestiftet. Nach einem Entwurf von Josef Jaeckel führte ihn der Bildhauer Heribert Calleen aus.

„Es bestand damals aus einem 80 Quadratmeter großen Brunnenbecken, in dem etwa zehn Zentimeter hoch das Wasser stand und in dem es auch kleine Fontänen gab. In den 90er Jahren wurde der Brunnen, der immer wieder wegen Defekten nicht in Betrieb gehen konnte, endgültig stillgelegt“, sagt der Leiter des Grünflächenamtes, Manfred Kaune. Zuletzt war die Anlage von Grünzeug überwuchert und nur noch schwer als Brunnen erkennbar.

Toto-Brunnen: 2012 wurde mit Sanierung begonnen

„2012 haben wir damit begonnen, die Kölner Brunnen zu sanieren. Damals waren noch 32 Brunnen in Betrieb, heute sind es 65. Dabei sind nur wenige neue Brunnen dazugekommen. Darunter war auch die Wasserkinetische Plastik von Wolfgang Göddertz auf dem Ebertplatz. Beim Toto-Brunnen wäre eine Sanierung als Brunnen mit Wasser sehr teuer gewesen. Die Kostenschätzungen lagen bei etwa 300.000 Euro“, erklärt Kaune.

Manfred Kaune (l.) und Anton Bausinger freuen sich, dass der Toto-Brunnen saniert wurde. Foto: Bopp

Trotzdem habe man den Brunnen als Baudenkmal im Nierentisch-Stil der 50er Jahre in einem so schönen Park wieder attraktiv gestalten wollen, um dort die Aufenthaltsqualität zu erhöhen. Ermöglicht wurde dies jetzt durch eine Kooperation der Stadt und des Bauindustrieverbandes, der genauso wie das Grünflächenamt Auszubildende damit beauftragt hat, das Baudenkmal wieder auf Vordermann zu bringen.

Bei der mit dem Denkmalschutz abgestimmten Sanierung handelte es sich zum einen um Fliesenarbeiten, zum anderen um eine Neuherstellung der umgebenden Pflasterfläche. Dabei wurden sowohl Originalfliesen als auch Nachbildungen verwendet. Unterstützt wurden die Auszubildenden vom Kölner Bauunternehmen Friedrich Wassermann, der die Betonarbeiten durchführte, sowie vom Fliesenleger Jürgen Konopka, der die fachmännische Restaurierung der prägnanten Fische übernahm.

„Die Auszubildenden haben etwa 160 Arbeitsstunden in das Projekt investiert. Die Materialkosten betrugen 25.000 Euro. Bei den Arbeiten gab es immer wieder Gespräche mit älteren Menschen, die ihre Geschichte zum Brunnen erzählt haben. Sie waren sehr erfreut, dass dieser nun saniert wird. Der Brunnen und der Park gehören zu den grünen Schätzen unserer Stadt“, sagt Kaune.