Köln | Die gemeldeten Neuinfektionszahlen mit dem Coronavirus bleiben in Köln und Deutschland weiter auf einem hohen Niveau. Die Corona-Lage am 23. März in Deutschland und Köln.

Die Corona-Lage in Köln am 23. März

2.437 Corona-Neuinfektionen bestätigten die Labore für Köln am 23. März, so das Landeszentrum Gesundheit NRW (LZG NRW). Das Robert Koch-Insitut (RKI) addiert diese mit den Nachmeldungen der vorvergangenen Tage auf insgesamt 3.427 neue an Covid-19-Erkrankte. Daraus errechnen die Behörden eine 7-Tage-Inzidenz für den Zeitraum 17. bis 23. März von 1.491,7. Diese sinkt damit leicht. Die Behörden melden keine weiteren Todesopfer im Zusammenhang mit der Pandemie für Köln.

Auf den Kölner Intensivstationen stieg die Zahl der an Covid-19-Erkrankten innerhalb des vergangenen Tages deutlich auf 40, so das DIVI-Intensivregister. 14 von ihnen müssen invasiv beatmet werden. Aktuell sind in Köln nur noch 10 Intensivbetten und damit 3,37 Prozent aller Intensivbetten unbelegt.

RKI meldet 318.387 Corona-Neuinfektionen deutschlandweit – Wieder Höchstwert

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am frühen Donnerstagmorgen vorläufig 318.387 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das waren 8,0 Prozent oder 23.456 Fälle mehr als am Donnerstagmorgen vor einer Woche und mehr als jemals zuvor seit Beginn der Pandemie. Der bisherige Höchstwert lag bei 297.845 neuen Fällen binnen eines Tages.

Die Inzidenz stieg laut RKI-Angaben von gestern 1734,2 auf heute 1752 neue Fälle je 100.000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage. Das ist wie schon in den letzten Tagen wieder ein Allzeithoch. Insgesamt geht das Institut laut der vorläufigen Zahlen derzeit von rund 4.139.700 aktiven Corona-Fällen mit Nachweis aus, das sind etwa 418.500 mehr als vor einer Woche und mehr als jemals zuvor.

Außerdem meldete das RKI nun 300 Tote binnen 24 Stunden in Zusammenhang mit dem Virus. Innerhalb der letzten sieben Tage waren es 1.402 Todesfälle, entsprechend durchschnittlich 200 Todesfällen pro Tag (Vortag: 197). Damit erhöhte sich die Zahl der Todesfälle binnen 24 Stunden auf 127.822. Insgesamt wurden bislang 19,6 Millionen Menschen in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet.

Da es sich für den heutigen Tag um vorläufige Zahlen handelt, könnten diese später noch vom RKI korrigiert werden.

Hospitalisierungsinzidenz steigt leicht bundesweit auf 7,28

Die bundesweite Hospitalisierungsrate für Corona-Infizierte ist leicht gestiegen, gegenüber der Vorwoche aber gesunken. Das RKI meldete am Donnerstagmorgen zunächst 7,28 Einweisungen pro 100.000 Einwohner in den zurückliegenden sieben Tagen (Mittwoch ursprünglich: 7,23, Donnerstag letzter Woche ursprünglich 7,58). Es handelt sich um die jeweils vorläufigen Zahlen, die stets nachträglich noch nach oben korrigiert werden, da manche Einweisungen erst später gemeldet werden.

Am höchsten ist die Hospitalisierungsinzidenz laut der vorläufigen Daten weiter in Mecklenburg-Vorpommern (19,37). Dahinter folgen Thüringen (16,08), Saarland (11,08), Sachsen-Anhalt (10,13), Sachsen (8,36), Baden-Württemberg (7,92), Schleswig-Holstein (7,08), Bayern (7,07), Rheinland-Pfalz (6,86), Nordrhein-Westfalen (6,71), Hessen (6,32), Niedersachsen (5,95), Brandenburg (5,81) sowie die Stadtstaaten Bremen (5,29), Hamburg (3,40) und Berlin (3,03). In der Altersgruppe 0-4 Jahre liegt die Hospitalisierungsinzidenz bundesweit vorläufig bei 6,60, in der Altersgruppe 5-14 Jahre bei 2,14, in der Altersgruppe 15-34 Jahre bei 3,52, in der Altersgruppe 35-59 Jahre bei 3,52, in der Altersgruppe 60-79 Jahre bei 9,78 und bei den Über-80-Jährigen bei 36,52 Krankenhauseinweisungen mit Covid-19 je Woche und 100.000 Einwohner.

Gesundheitsminister hält Corona-Entspannung für „zum Greifen nah“

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sieht das vorläufige Ende der Corona-Gefahr „zum Greifen nah“, ruft ältere Menschen aber zu neuen Boosterimpfungen auf. Alle Menschen ab 70 sollten sich schnell die nächste oder auch die erste Impfung holen, sagte Lauterbach der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Die Impfzentren seien frei, Impfstoff sei vorhanden.

Er sehe die Chance, dass dank des guten Wetters der Scheitelpunkt bald erreicht sein könnte, sagte Lauterbach. „Für mich ist aber ein ganz anderer Punkt bedeutsam: Ich appelliere gerade jetzt an alle Menschen ab 70 Jahren und diejenigen mit Risikofaktoren, sich schnellstmöglich zum vierten Mal impfen zu lassen.“ Trotz entsprechender Empfehlung der Ständigen Impfkommission werde das „viel zu wenig befolgt“, beklagte der Minister und begründete seinen Appell: „Ältere Menschen, Vorerkrankte oder Immungeschwächte sind mit nur einem Booster leider nicht optimal geschützt.“

Das reiche für diese Gruppe nicht aus, um schwere Corona-Erkrankungen sicher zu vermeiden. Für sie sei Omikron „viel gefährlicher als etwa die Grippe, auch wenn immer wieder anderes behauptet wird“. Aus diesem Grund seien derzeit fast die Hälfte der Intensivpatienten geboostert, auch wenn das Risiko zur Aufnahme auf die Intensivstation insgesamt für Ungeimpfte zehnmal so hoch sei wie für Geboosterte.

„Genau das ist meine Botschaft: In den kommenden Wochen wird sich die Lage entspannen, das vorläufige Ende der Gefahr ist zum Greifen nah, aber es ist doch nichts schlimmer und sinnloser, als nach mehr als zwei Jahren Pandemie in den letzten Wochen doch noch schwer zu erkranken, womöglich zu sterben.“ Unnötige Todesfälle dürfe es jetzt nicht geben. Eine Viertimpfung wirke schon nach sieben Tagen, auch eine Erstimpfung für noch gar nicht Immunisierte sei wertvoll, um das rettende Ufer zu erreichen.