Dieses Foto veröffentlichte das ukrainische Verteidigungsministerium im Zusammenhang mit den kriegerische Handlungen in den Oblasten Donezk und Luhansk. 80 zivile Objekte seien getroffen und 28 Siedlungen beschossen worden. | Foto: Armyinform/Ukrainisches Verteidigungsministerium/CCA

Köln | LIVEBERICHT wird ständig aktualisiert | red, dts | 100 Tage Ukraine-Krieg sind mittlerweile vergangen. Der britische Geheimdienst erwartet Geländegewinne der russischen Streitkräfte. Der Livebericht zu den Ereignissen rund um den Krieg in der Ukraine, die Situation der Flüchtlinge sowie politische Reaktionen weltweit.

100 Tage Ukraine-Krieg: Briten erwarten Landgewinn für Russland

9:27 Uhr > Der britische Militärgeheimdienst geht davon aus, dass die russischen Truppen innerhalb der nächsten zwei Wochen die komplette Kontrolle über die Region Luhansk übernehmen. „Russland erzielt jetzt taktische Erfolge im Donbass“, heißt es im täglichen Lagebericht vom Freitag, dem 100. Tag nach Beginn des russischen Angriffs. Dies sei allerdings mit „erheblichen Ressourcenkosten“ verbunden.

„Russland war nicht in der Lage, Manöver oder Bewegungen an anderen Fronten oder Achsen zu erzeugen, die alle in die Defensive übergegangen sind.“ Gemessen am ursprünglichen Plan Russlands sei keines der strategischen Ziele erreicht. „Damit Russland irgendeine Form von Erfolg erzielen kann, sind weiterhin enorme Investitionen an Manpower und Ausrüstung erforderlich, und es wird wahrscheinlich noch viel Zeit in Anspruch nehmen“, heißt es im Lagebericht.

Der britische Militärgeheimdienst beobachtet die Kriegslage seit Anbeginn sehr intensiv und veröffentlicht jeden Tag eine Zusammenfassung.


Ukraine hofft auf zwölf Raketenabwehrsysteme aus Deutschland

Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, hat die jüngste Ankündigung von Kanzler Olaf Scholz (SPD) zur Lieferung weiterer schwerer Waffen an sein Land gelobt, zugleich aber deutlich gemacht, dass sein Land auf insgesamt zwölf statt nur ein Exemplar des Raketenabwehrsystems Iris hofft. „Dass der Bundeskanzler grünes Licht dafür gibt, eine Einheit des Luftabwehrsystems Iris zu liefern, ist ein großer Sprung nach vorne“, sagte er dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Die Botschaft habe an diesem Projekt seit vielen Wochen im engen Kontakt mit dem Hersteller Diehl Defense und der Bundesregierung hinter den Kulissen gearbeitet.

Melnyk fügte hinzu: „Nun hoffen wir, dass die Ampel die Lieferung von weiteren modernen Iris-Waffensystemen – die Ukraine benötigt mindestens 12 – ermöglicht, um den Himmel vor russischen Raketen und somit das Leben von Zivilisten zu schützen.“ Nach Angaben Melnyks ist das eine System „relativ schnell lieferbar“. Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hatte allerdings im Bundestag erklärt, auch diese Lieferung werde mehrere Monate dauern.

Der Politikwissenschaftler Carlo Masala von der Universität der Bundeswehr in München sagte dem RND: „Was der Bundeskanzler jetzt in Aussicht gestellt hat, hat viel Wumms und wird der Ukraine wirklich helfen, sich besser und mit mehr Wirkung zu verteidigen.“ Es sei „beeindruckend“ – wenn es geliefert werde und in einem „vernünftigen Zeitrahmen“ in die Ukraine gelange. „Dadurch wird die ukrainische Verteidigung stärker.“