Zu diesem Schluss kommt das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) in seiner jährlichen Bevölkerungsumfrage. Gleichzeitig befürchten viele Befragte, dass die Innenstädte an Attraktivität verlieren. Besonders positiv bewerten die Innenstadt-Bewohner auch die wohnungsnahe Infrastruktur für Dinge des täglichen Bedarfs wie Lebensmittelläden, Bankfilialen oder Apotheken. Schlechter sieht es mit der Beurteilung des Straßenbildes aus. So stören immer wieder Umweltbelastungen durch übermäßigen Verkehr, mancherorts leer stehende Geschäfte und Wohnungen, eine zu hohe Fluktuation in der Nachbarschaft, oder es fehlt das Grün. Wohngebiete in der Innenstadt werden sehr widersprüchlich bewertet: Einerseits gibt es die exklusiven, aufgewerteten Wohnlagen in historischen Altstädten, andererseits die belasteten Wohnlagen an Hauptverkehrsstraßen. Die innerstädtischen Wohnungen werden dennoch fast überall sehr stark nachgefragt, vor allem von jungen Erwachsenen und häufig auch von Haushalten mit geringerem Einkommen. Nur etwa ein Viertel der Erwachsenen ist für traditionell öffentliche Belange aktivierbar. Das Bundesverkehrsministerium will mit dem "Weißbuch Innenstadt" den Kommunikationsprozess über die künftige Politik von Bund, Ländern und Gemeinden für die Stärkung der Innenstädte stärken.

[dts]