Aachen | UN-Generalsekretär António Guterres ist am Donnerstag mit dem renommierten Aachener Karlspreis ausgezeichnet worden. „António Guterres ist ein Mann, der weiß, seine tiefen ethischen und gesellschaftlichen Überzeugungen mit der wissenschaftlichen Stringenz seines akademischen Hintergrundes zu verbinden“, sagte der spanische König Felipe in seiner Laudatio beim Festakt im Krönungssaal des Aachener Rathauses. Guterres sei ein Mann mit „weitem Horizont“.

Guterres` Arbeit und seine Bestellung an die Spitze der Vereinten Nationen erinnerten daran, „dass der Europäische Traum nicht an unseren Grenzen endet“, so der spanische König weiter. Der Karlspreis sei die „perfekte Anerkennung“ der vielen Verdienste von Guterres als „großer Europäer und Weltbürger“. Der UN-Generalsekretär selbst sagte in seiner Dankesrede, dass es eine „einzigartige Ehre“ sei, den Karlspreis 2019 zu erhalten.

Der Preis wird seit 1950 in der Regel jährlich an Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens verliehen, die sich um Europa und die europäische Einigung verdient gemacht haben. Benannt wurde der Preis nach Karl dem Großen, der wohl bereits zu Lebzeiten als „Vater Europas“ galt. Im vergangenen Jahr war der französische Präsident Emmanuel Macron mit dem Preis geehrt worden, die Festrede hielt Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Guterres wurde für seine Verdienste um die europäischen Werte ausgezeichnet. Das Karlspreis-Direktorium wählte ihn nach eigenen Angaben „in Würdigung seines Einsatzes für eine Neubelebung und Festigung der multilateralen Zusammenarbeit auf der Grundlage der Werte und Ziele der Europäischen Union und der Vereinten Nationen“ aus. Der ehemalige portugiesische Ministerpräsident ist seit dem 1. Januar 2017 der neunte UN-Generalsekretär.

Von 2005 bis 2015 war er Hoher Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen.

Autor: dts