Die beste Nachricht des Tages war heute, dass das Richtfest ohne weitere Unfälle gefeiert werden konnte. Die Universität zu Köln hatte ihr Richtfest Anfang August abgebrochen, nachdem ein Arbeiter von der Baustelle fünf Meter in die Tiefe gestürzt war. Er hatte dabei mehrere Knochenbrüche erlitten. Seit einigen Tagen arbeitet er nun wieder auf der Baustelle und feierte heute das Richtfest mit [mehr zu dem Unfall erfahren Sie hier >>>].


Blick von der Mensa auf das neue
Studierenden-Service-Center


2013 soll Betrieb beginnen
Gefeiert wurde die Fertigstellung des Rohbaus für das neue Studierenden-Service-Center. Das soll künftig als zentrale Anlaufstelle für Studierende Verwaltungsdienstleistungen bündeln, die bislang in verschiedenen Gebäuden auf dem Campus untergebracht waren. Insgesamt entstehen hier 800 Räume verteilt auf etwa 11.500 Quadratmetern Nutzfläche. So werden in dem neuen Gebäude die Zentrale Studienberatung, das Studierendensekretariat und das Akademische Auslandsamt zu finden sein. Zudem sollen der im Akademischen Auslandsamt angesiedelte Lehrbereich Deutsch als Fremdsprache, das Professional Center und Einrichtungen der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen sowie der Rechtswissenschaftlichen Fakultät in das Gebäude einziehen. Das Studierenden-Service-Center wird voraussichtlich Ende Mai 2013 fertig gestellt sein und im Juni 2013 seinen Betrieb aufnehmen.

Das neue Gebäude entsteht nach einem Entwurf des Architekturbüros Schuster Architekten aus Düsseldorf. Dabei wird das Gebäude mit einer glatten Fassade und fast schon kubistischer Architektur realisiert. Die Planungen zu dem neuen Studierenden-Service-Center begannen bereits zu Anfang des vergangenen Jahrzehnts, erinnerte sich heute Uni-Kanzler Neyses. Dennoch dauerte es rund sieben Jahre von der Auftragsvergabe bis zum Richtfest. Denn 2007 wechselte die Bauherrschaft, die von nun an die Universität selbst übernahm. 2010 konnte dann endlich mit dem Abbruch des alten Parkdecks begonnen werden. "Hier haben Generationen von Studenten ihre Auto repariert", so Neyses. Am 27. September konnte dann der Rohbau beginnen. Derzeit werden nun noch Dach und Fassade fertig gestellt, dann kann mit dem Ausbau des neuen Service-Centers begonnen werden.

Uni Köln erlebt "Sanierungsstau"
Die Gesamtkosten für das neue Studierenden-Service-Center belaufen sich auf rund 37,5 Millionen Euro. Finanziert wird das Service-Center aus dem 2008 neu eingerichteten Budget der Uni für Sanierungen und Baumaßnahmen. In jedem Jahr stehen der Universität rund 70 Millionen Euro dafür zur Verfügung. Bewilligt werden die von der Landesregierung Nordrhein-Westfalen. Dr. Johannes Neyses, Kanzler der Universität, begrüßte dieses neue Budget. Allerdings, so Neyses, müsse die Uni den Bedarf an Baugeldern in jedem Jahr neu begründen. Dadurch fehle es an Planungssicherheit. Dennoch wird an der Uni Köln derzeit viel gebaut. Neben dem neuen Service-Center wurde im vergangenen Jahr ein neues Seminargebäude in Betrieb genommen. Zudem wird derzeit das Philosophikum saniert. "Wir erleben derzeit einen Sanierungsstau, weil sich in den 90ern vieles aufgestaut hat", so Neyses.

Chemie soll neues Gebäude erhalten
Und die Planungen gehen weiter. So will die Uni auf dem Parkplatz neben dem Unicenter an der Luxemburger Straße ein neues Gebäude für die Chemie errichten. "Daran arbeiten wir mit Nachdruck, um auch in diesem Bereich wettbewerbsfähig zu bleiben", so Neyses. Denn die alten Labore seien über 40 Jahre alt. Für die wegfallenden Parkplätze müsse die Uni dann allerdings Ersatz schaffen – etwa durch Tiefgaragen oder andere Stellplätze. Genaue Planungen lägen dazu derzeit noch nicht vor.

[cs]