„Bei einer bewussten Täuschung wird der Doktortitel entzogen“
Auf 17 von rund 200 Seiten soll Bijan Djir-Sarai falsch zitiert haben. Dies will die Internetplattform „VroniPlag“ herausgefunden haben. Auf der Homepage stellt sie die Dissertation von Djir-Sarai Original-Texten gegenüber. Djir-Sarai hatte im Jahr 2008 seine Doktorwürde an der Universität zu Köln erhalten. Die lässt seine Dissertation nun erneut überprüfen, erklärte heute Universitäts-Sprecher Patrick Honecker auf Nachfragen von Report-k.de. Zunächst werde die Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, an der Djir-Sarai seinen Doktor abschloss, den Vorfall kontrollieren. Sollte das zuständige Dezernat die Vorwürfe als berechtigt feststellen, wird anschließend der Promotions-Ausschuss der Uni Köln verständigt, erklärte Honecker. Der prüfe dann ganz genau, ob Djir-Sarai die Universität bewusst getäuscht oder ohne Absicht falsch zitiert habe. Während der Untersuchung würde der FDP-Politiker auch selbst befragt. „Bei einer bewussten Täuschung wird der Doktortitel entzogen“, sagte Honecker. Ein Ergebnis zu dieser Untersuchung könne jedoch einige Zeit dauern, da die Dissertation der Uni nicht in elektronischer Form vorliegt.

Djir-Sarai wurde 1976 in Teheran geboren. 1987 kam er nach Deutschland. Hier wuchs er in Grevenbroich auf. An der Universität studierte er Betriebswirtschaftslehre und schloss schließlich 2008 seine Promotion ab. Seine Dissertation verfasste er zum dem Thema „Ökologische Modernisierung der PVC-Branche in Deutschland“ an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät. Als Bundestagsabgeordneter sitzt er unter anderem im Auswärtigen Ausschuss, Innenausschuss, Verteidigungsausschuss und Petitionsausschuss.

Cornelia Schlößer für report-k.de/ Kölns Internetzeitung