Köln | Die Uniklinik Köln hat heute ihren Jahresbericht vorgelegt und freute sich über eine dynamische Entwicklung. Die aktuelle Gesetzlage bereite jedoch Sorgen.

Mit einer Viertelmillion Patienten pro Jahr gehört die Kölner Uniklinik zu den größten Kliniken Deutschlands. Und mit 8700 Beschäftigten zählt sie zu den größten Arbeitgebern Kölns. „Wir konnten in den vergangenen sechs Jahren 870 neue Vollkraft-Stellen schaffen. Im vergangenen Jahr kamen 150 neue Mitarbeiter dazu“, freut sich Uniklinik-Chef, Professor Edgar Schömig, der gestern den Jahresbericht für 2011 präsentierte. Im ambulanten Bereich konnte die erbrachten medizinischen Leistungen um sechs, im statuionären Bereich um drei Prozent gesteigert werden. „Wir befinden uns auf einem dynamischen Wachstumspfad. Die Nachfrage von Patienten für die Uniklinik ist unvermindert hoch. Auch die Kooperation mit den niedergelassenen Ärzten ist gut“, sagt Schömig.

Mit 85 Prozent ist die Klinik mit ihren 1.300 Betten laut Schömig voll ausgelastet und muss in manchen Bereichen sogar Patienten abweisen. Derzeit wird das Bettenhaus etagenweise saniert, was voraussichtlich bis 2017/18 dauern wird. „Die Belastungen für die Patienten beispielsweise durch Baustellenlärm versuchen wir so gering wie möglich zu halten. Aber es gibt keine Alternative beim Umbau“, sagt Schömig.

Der Umsatzerlös lag im vergangenen Jahr bei 584 Millionen Euro. Das ergibt ein Plus von 4,6 Prozent. Auch bei den Dritt- und Forschungsmitteln war die Uniklinik in der Akquise erfolgreich. Dort konnten die Erlöse um 9,3 Prozent auf 58,9 Millionen Euro gesteigert werden. Gestiegen sind auch die Personalkosten und zwar um 23 auf 325 Millionen Euro. Insgesamt wurde von der Klink mit ihren Tochtergesellschaften ein Jahresüberschuss von 2,4 Millionen Euro erwirtschaftet, deutlich weniger als im Vorjahr (4,2 Millionen).

Wettbewerb im stationären Bereich verschärft sich

Sorgen bereitet der Klinikleitung das Scherenproblem. Dabei steigen die Kosten mehr, als die Vergütungen durch die Krankenkassen. „Das Finanzierungssystem im Gesundheitswesen ist für alle Krankenhäuser ein Problem“, sagt der kaufmännische Direktor Günter Zwilling. Insbesondere die Kliniken, die ihre Leistungen deutlich steigerten, würden abgestraft.

Trotzdem erkennt Zwilling gute Aussichten für die Uniklinik. So wird im laufenden Jahr mit einem ausgeglichenen bzw. leicht positiven Ergebnis gerechnet. „Wir rechnen aber mit einem verschärften Wettbewerb unter den Krankenhäusern im stationären Bereich“, sagt Schömig. Mann müsse daher auch weiter effektiv an den Leistungen arbeiten und weiter Kosten reduzieren.

Autor: Stephan Eppinger
Foto: Das Bettenhaus der Uniklinik wird derzeit etagenweise saniert. Bis 2018 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.