Am 10. September 2021 wurde der von der deutschen Küste kommende Abschnitt des zweiten Strangs der Nord Stream 2 Pipeline mit dem aus den dänischen Gewässern kommenden Abschnitt durch eine so genannte Überwasserschweißnaht verbunden. Die beiden Leitungsenden wurden dabei durch das Verlegeschiff Fortuna aus dem Wasser gehoben, zugeschnitten und ausgerichtet. Im nächsten Schritt wurden die Rohre auf einer seitlich an der Fortuna angebrachten Arbeitsplattform zusammengeschweißt. Im Anschluss wurde die verbundene Pipeline als ein durchgehender Strang auf dem Meeresboden abgelegt. Foto und Beschreibung: Nord Stream 2/Axel Schmidt

Düsseldorf | dts | Uniper-Chef Klaus-Dieter Maubach erwartet trotz der Debatte in der Ampel-Koalition Mitte 2022 grünes Licht für die umstrittene Pipeline Nord Stream 2.

„Ich sehe da keine politische Beeinflussung, die Netzagentur prüft wie vorgesehen“, sagte Maubach der „Rheinischen Post“ (Dienstag). „Jede zusätzliche Import-Möglichkeit hilft, die Lage auf dem Gasmarkt zu entspannen.“ Die Bundesnetzagentur entscheidet über die Zertifizierung, die für den Betrieb der Pipeline in Deutschland nötig ist.

Maubach sieht allerdings auch geopolitische Risiken: „Wenn sich der Konflikt Russland-Ukraine verschärft, könnte die Pipeline Ziel von US-Sanktionen werden. Hier ist jetzt Diplomatie am Hochreck gefordert.“ Der Uniper-Chef warnte vor einem Aus für die Pipeline: „Ein Aus wäre ein wirtschaftliches Risiko für uns und ein Risiko für die Gasversorgung in Europa. Das müssen die politisch Verantwortlichen wissen. Deutschland importiert über 90 Prozent seines Gasbedarfs aus dem Ausland, davon wiederum gut die Hälfte aus Russland. Von den rund 400 Terrawattstunden, die wir Deutschen jedes Jahr netto aus Russland importieren, entfallen allein fast 250 Terrawattstunden auf Langfristverträge, die Uniper mit Russland hält.“