Köln | Heute Mittag wurde an der Universität zu Köln ein neues Seminargebäude eingeweiht. Im Weyertal 113a – unweit vom Hauptgebäude am Albertus-Magnus-Platz – steht nun ein eingeschossiger Bau bestehend aus vier Seminarräumen und Platz für 160 Studierende. Genutzt werden die neuen Räumlichkeiten für Lehrveranstaltungen der philosophischen Fakultät.

Nur ein Tropfen auf den heißen Stein“

Nach der Fernuniversität Hagen und der Ludwig-Maximilians-Universität in München, ist die Universität zu Köln – gemessen an ihren Studierendenzahlen – die drittgrößte Universität Deutschlands. Im Wintersemester 2014/15 waren 47.467 Studierende an der Uni Köln eingeschrieben. Pro Semester gibt es 5000 Lehrveranstaltungen. Angesichts solche Zahlen erscheinen die vier Seminarräume im neuen Gebäude doch etwas klein. Die überschaubare Größe der Räumlichkeiten ergäbe sich jedoch aus der kurzfristigen Erbauung des Gebäudes. Im Angesicht der schwierigen studentischen Lehrsituation – gerade im Hinblick auf Seminarräume – seien die neuen Räumlichkeiten dennoch „nur ein Tropfen auf den heißen Stein“, so Markus Greitmann (Dipl.-Ing), Leiter des Dezernats für Gebäude- und Liegenschaftsmanagement an der Uni Köln.

AStA: „Darf nicht das Ende der Fahnenstange sein“

Der Allgemeine Student*innenausschuss der Uni Köln (ASta), als Vertreter der Studierendenschaft bei der Einweihung zugegen, zeigte sich zufrieden mit dem neu fertiggestellten Gebäude. Im Besonderen überzeugt zeigte sich die ASta davon, dass die neuen Räume der philosophischen Fakultät zur Verfügung gestellt werden. Diese ist mit 14602 Studierenden (Stand: WS 2014/15) die größte Fakultät an der Uni Köln. Nichtsdestotrotz besteht auch nach Ansicht der ASta weiterhin Bedarf an neuen Räumlichkeiten für die Studierenden der Uni Köln: Das neue Gebäude „darf nicht das Ende der Fahnenstange sein.“.

Interimsbau: Nutzung nur bis 2021

Der Bau war 2013 beschlossen und – mit einer kleinen Verspätung – drei Jahre später fertig gestellt worden. Das neue Seminargebäude ist ein Interimsbau und steht den Studierenden der philosophischen Fakultät somit nur für die nächsten fünf Jahren bis 2021 zur Verfügung. Das Gebäude ist als Modulbau konzipiert. Ein Modulbau kann abgebaut und an anderer Stelle am Universitätscampus wieder aufgebaut werden.

Scho-Antwerpes: „Mehr davon!“

Als Überraschungsgast nahm Elfi Scho-Antwerpes an der Einweihung des neuen Gebäudes teil. Die ehrenamtliche Bürgermeisterin und Bundestagsabgeordnete betonte die für sie wichtige Bedeutung der Finanzierungsgrundlage des neuen Gebäudes: Finanziert wurde der 2,1 Millionen teure Bau aus Landesmitteln des Hochschulpaktes II. Frau Scho-Antwerpes wünscht sich „Mehr davon!“.

Als Reaktion auf die steigenden Studienanfängerzahlen in den vergangenen Jahren schlossen der Bund und alle 16 Bundesländer mit dem Hochschulpakt II eine Vereinbarung darüber, den Hochschulen das notwendige Angebot an Studienanfängerplätzen zu verschaffen. In NRW standen zwischen 2011 und 2015 circa 4 Milliarden Euro zur Schaffung von Studienplätzen, für mehr Personal und Gebäude sowie eine verbesserte universitäre Infrastruktur zur Verfügung.

Autor: Louis Goral-Wood
Foto: Eröffnungszeremonie für das neue Seminargebäude der Universität zu Köln