Köln | Nach dem Gutachten „Soziale und ökonomische Folgen nächtlichen Fluglärms im Umfeld des Flughafens Köln/Bonn“ kommt der grüne Politiker Arndt Klocke zu einer Wertung, als der Köln Bonn Airport der die NORAH-Studie, die 2014 vorgestellt werden wird, abwarten will.

Arndt Klocke, verkehrspolitischer Sprecher der GRÜNEN Fraktion im Landtag NRW: „Die Anwohner der großen Flughäfen in NRW müssen besser vor Lärm geschützt werden. Das Gutachten zum Flughafen Köln/Bonn belegt wachsende Gesundheitsrisiken bei den Anwohnerinnen und Anwohnern des Flughafens. Wir sehen keine Notwendigkeit für Flüge nach 0 Uhr. Die Wirtschaftlichkeit des Standorts würde dadurch in keiner Weise eingeschränkt, weil Passagierflüge im bisherigen Umfang auch tagsüber abgewickelt werden können. Außerdem fordern wir eine zügige Umstellung der Frachtflugflotte auf lärmärmere Maschinen und einen besseren passiven Schallschutz zum Beispiel durch Schallschutzfenster und Dämmung. Zahlreiche Studien belegen, dass Lärm krank macht. Für den Flughafen Köln/Bonn haben Grüne und SPD im Koalitionsvertrag ein Passagiernachtflugverbot festgeschrieben und im Kabinett beschlossen. Der bisherige Bundesverkehrsminister Ramsauer hat diesen Antrag blockiert. Eine neue Bundesregierung muss verbindliche Regelungen für einen verbesserten Lärmschutz schaffen. Auch das muss Thema bei den Gesprächen in den kommenden Wochen sein. Die NRW-Landesregierung sollte möglichst bald einen neuen Vorstoß zum Nachtflugverbot machen.“

Stellungnahme der Flughafen Köln/Bonn GmbH zum Gutachten „Soziale und ökonomische Folgen nächtlichen Fluglärms im Umfeld des Flughafens Köln/Bonn“: „Wir hätten uns gewünscht, dass wir das Gutachten zur Kenntnis bekommen, bevor es öffentlich vorgestellt wird. Das hätte uns in die Lage versetzt, dazu Stellung zu nehmen. Aber genau das scheint leider nicht gewollt zu sein. Nach unserem ersten Eindruck besteht der medizinische Teil aus bereits seit Jahren bekannten Greiser-Studien, die in der Fachwelt wegen methodischer Mängel umstritten sind. Die bisherigen Untersuchungen von Prof. Greiser erheben zwar hohe Ansprüche, wurden aber im wissenschaftlichen Diskurs der Experten als nicht ausreichend und fehlerhaft bewertet. Auch die Rechtsprechung ist den Ergebnissen der vorliegenden Untersuchungen bisher nicht gefolgt. Wir setzen große Hoffnung in die sogenannte NORAH-Studie. Sie wird die bisher umfassendste Studie auf dem Gebiet der Lärmwirkungsforschung sein. Erste Ergebnisse erwarten wir 2014.“

Autor: ag