Eine entsprechende Anfrage von US-Sicherheitsdiensten ging nach Informationen von "Bild am Sonntag" am 25. Mai in der für den Bundesnachrichtendienst zuständigen Abteilung 6 des Kanzleramtes ein. Bei den Mobiltelefonen soll es sich um Geräte der Marken Nokia und Sony Ericsson handeln, auf deren Entschlüsselung eine Sondereinheit der Bundespolizei mit Sitz in Heimerzheim bei Bonn spezialisiert ist. Nur wenige Tage nach der Anfrage im Kanzleramt trafen dem Bericht zufolge Spitzenvertreter des US-Geheimdienstes CIA und der Bundespolizei FBI mit hochrangigen Beamten von BND und Bundespolizei in Potsdam zusammen. In zwei Gesprächsrunden im Präsidium der Bundespolizei am 1. und 7. Juni ging es um weit mehr als um die Auswertung der Handys aus dem Bin-Laden-Versteck. Dabei wurde ein umfassender Austausch von Daten verabredet, mit denen künftig die Amerikaner Handys der Marken Nokia und Sony Ericsson leichter entschlüsseln können. Im Gegenzug erhalten die deutschen Dienste Zugangsdaten für iPhones des US-Herstellers Apple. Mithilfe dieser Zugangsdaten lässt sich entschlüsseln, wann und von wo aus mit wem per Handy kommuniziert worden ist. Aus dem Bundeskanzleramt hieß es zum Zeitungsbericht: "Generell ist zu sagen, dass Bundessicherheitsbehörden im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten auch auf dem Gebiet der Mobilfunk-Forensik mit ausgewählten internationalen Partnern zusammenarbeiten. Aus grundsätzlichen Erwägungen nehmen wir zu operativen nachrichtendienstlichen Maßnahmen keine Stellung.”.

[dts]