Die Venloer Straße im Frühjahr 2022

Köln | Jetzt ist es amtlich, nur ein Jahrzehnt nach dem erfolgten Umbau wird die Venloer Straße nun erneut von der Politik verändert, zumindest in einem Teil. Denn die Vorraussetzung ist jetzt erfüllt: Die Venloer Straße wird zwischen Hohenzollernring von der Landes- zur Gemeindestraße.

Es ist 2009 und die Venloer Straße sollte umgebaut werden. Der Umbau begann aber erst 2010. Damals wurden die Bäume gefällt, die Fahrradschutzstreifen eingezogen und mehr Aufenthaltsqualität und mehr Platz für Außengastronomie geschaffen. Rund war aber auch dieses Konzept nicht und wie Kölner es gerne nennen: Der Verkehr knubbelte und knubbelt sich weiter und das Chaos aus Fußgängern, Radlern und motorisiertem Individual- und Lieferverkehr wurde nicht wirklich gerade zwischen Innerer Kanalstraße und Militärringstraße entwirrt.

Jetzt wird die Venloer Straße also Gemeindestraße. Davor liegt ein bürokratischer Prozess, den die Verwaltung der Stadt Köln im heutigen Verkehrsausschuss des Kölner Rates auch noch einmal dokumentiert. 2020 bewerte die Stadtverwaltung den Verkehr auf der Venloer Straße zwischen Hohenzollernring und Militärringstraße neu. Eine „Verkehrsbedeutungsänderung“ wurde bei der Bezirksregierung Köln Ende 2020 angezeigt. Die klärte mit dem Ministerium für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen. Jetzt erhielt die Stadt Köln ein Schreiben des Landesbetrieb Straßenbau NRW, der die Entscheidung der obersten Straßenaufsichtsbehörde mitteilte: Die Teilstrecke der B 59 zwischen dem Hohenzollernring und der Militärringstraße wird zu einer Gemeindestraße in der Baulast der Stadt Köln abgestuft. Der Abschnitt der B 59 zwischen der Militärringstraße und der Autobahnanschlussstelle Bocklemünd soll künftig als Landesstraße 34 in der Straßenbaulast des Landes NRW geführt werden.

Jetzt ist der Weg frei aus der Venloer Straße eine Einbahnstraße zu machen, ein Wunschprojekt der Kölner Politik. Die Venloer Straße soll in einem Verkehrsversuch zur Einbahnstraße mit Tempo 20 werden. Bei den Grünen im Kölner Rat ist daher die Freude groß: „Endlich haben wir als Stadt die Planungshoheit für diese zentrale Verkehrsachse. Die oft gefährliche Gemengelage aus zweispurig fahrenden Autos und Fahrradfahrerinnen können wir nun auflösen. Das wird die Sicherheit gerade für Radfahrerinnen an diesem Unfall-Hotspot stark erhöhen. Auch die Fußgängerinnen und Händlerinnen gewinnen mehr Aufenthaltsqualität. Nicht nur in Ehrenfeld, auch im Bezirk Innenstadt entstehen mit der neuen Einstufung neue Möglichkeiten, um die Venloer Straße attraktiver und sicherer zu machen.“, so Lino Hammer, der grüne Fraktionsgeschäftsführer und Vorsitzende des Verkehrsausschusses des Kölner Rates in einer schriftlichen Mitteilung.