Die frühere Coronateststation in Köln-Höhenberg.

Köln | Es stand ein Verdacht im Raum, der Ende Mai in Köln und überregional für Aufsehen sorgte.

Das Corona-Testzentrum Höhenberg unweit des Stadions von Drittligist Viktoria Köln geriet nach Recherchen von Süddeutscher Zeitung, WDR und NDR in den Verdacht, immens mehr Proben abgerechnet zu haben, als tatsächlich vorgenommen worden waren. Demzufolge sei nur ein Zehntel (!) der an die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KV) später gemeldeten Tests tatsächlich durchgeführt worden.

Betrug im großen Stil? Die Staatsanwaltschaft ermittelt seither, durchsuchte bereits im Juni Wohn- und Geschäftsräume, stellte Handys und Dokumente sicher.

Das sagt die Staatsanwaltschaft zum Stand der Ermittlungen in Höhenberg

Report-K fragte nun bei der Staatsanwaltschaft nach, wie der aktuelle Stand der Ermittlungen – und ob mit einer Anklage nach nunmehr sechs Monaten zu rechnen ist.

Eine Sprecherin am Dienstag Mittag: „Auf Ihre Anfrage kann ich Ihnen mitteilen, dass die Ermittlungen weiter andauern. Zum jetzigen Zeitpunkt ist noch nicht absehbar, wann mit einem Abschluss der Ermittlungen zu rechnen ist.“

Betrügereien in Coronatestzentren sind seit Beginn der Pandemie keine Seltenheit: Bei den Justizbehörden quer durch die Bundesrepublik sind Hunderte Ermittlungsverfahren anhängig. Der Gesamtschaden wird vom Landeskriminalamt (LKA) Berlin auf bis zu 1,2 Milliarden Euro geschätzt. Zwar konnten Ermittler das erschlichene Steuergeld in manchen Fällen sicherstellen, vielmals aber versickerten die Summen in dunklen Kanälen im Ausland.