Leipzig | Im Fall der toten Mutter und ihres verdursteten Sohnes hat das Jugendamt in Leipzig eine Mitschuld von sich gewiesen. „Momentan ist noch völlig offen, ob geltende Standards womöglich unterschritten wurden“, sagte Siegfried Haller, Leiter des Leipziger Jugendamts. Derzeit prüfe man die Arbeitsweise und Entscheidungen des zuständigen Betreuers.

Er hatte bei seinem letzten Besuch den Zustand von Mutter und Kind als gut eingeschätzt und keinen weiteren Termin mit der 26-Jährigen vereinbart. Jetzt untersuchen die Ermittler, ob der Mitarbeiter seine Entscheidung mit Vertretern der anderen Hilfeeinrichtungen hätte prüfen müssen. Die Leichen der Mutter und ihres zweijährigen Sohnes sind vor zehn Tagen in einer Leipziger Wohnung aufgefunden worden. Die alleinerziehende Mutter war dem Jugendamt seit ihrem 16. Lebensjahr als Drogensüchtige bekannt.

Autor: Andi Goral