Köln | Die Stadt Köln rechnet mit mehr als 1,5 Millionen Euro Kosten für die Sanierung der Radfahrer- und Fußgängerbrücke über den Niehler Hafen. Diese wurde durch ein Schiff beschädigt und ist seitdem gesperrt.
Die Brücke stellt vor allem für den Radverkehr entlang des Rheinufers eine wichtige Verbindung zwischen dem Kölner Norden und der Kölner Innenstadt dar. Heute berät der Verkehrsausschuss die Sanierungsmaßnahme, die dann am 19. September 2024 noch einmal in der dafür zuständigen Bezirksvertretung Nippes vorgelegt und beraten wird.
Die Brücke überspannt die Hafeneinfahrt des Niehler Hafens. Sie wurde im Jahr 1986 errichtet. Die Brücke ist Teil des Europaradweges EuroVelo 15 und wichtiger Bestandteil der Radverkehrsrouten entlang des Rheins. Die Brücke wurde am 18. Oktober 2023 durch ein Schiff beschädigt. Seitdem ist die Brücke gesperrt.
Instandsetzung möglich
Gutachter stellten fest, dass die Brücke instandgesetzt werden kann. Dies soll durch eine Totalunternehmer-Vergabe erfolgen. Das Bauwerk soll ohne Aushub instandgesetzt und die beschädigten Teile im eingebauten Zustand ausgetauscht werden. Die Stadtverwaltung spricht von einer sehr komplexen und äußerst schwierigen Instandsetzung. Die Hafenzufahrt für Rheinschiffe soll dabei die gesamte Zeit über gewährleistet bleiben. Unbeschädigte Teile der Brücke können weiter genutzt werden. Dies sei besonders ressourcenschonend und wirke sich positiv auf die Bauzeit aus.
Die Brücke über die Hafeneinfahrt in Niehl ist rund 100 Meter lang und als Stabbogenbrücke ausgebildet. Die Brücke ist insgesamt 260 Meter lang und besteht aus fünf Teilbauwerken. Die Instandsetzung ist dringlich, da die aktuelle Notinstandsetzung nur für 12 Monate ausgelegt ist. Der Beginn der Bauarbeiten ist für das Jahr 2025 vorgesehen, die eigentliche Baumaßnahme soll drei Monate dauern.
Probleme mit dem Unfallverursacher
Der Unfallverursacher und seine Versicherung, so die Darstellung der Stadtverwaltung Köln, verweigern die Kommunikation. Die Stadtverwaltung spricht von „weitgehend fruchtlosen Kontaktversuchen“. Eine Rechtsanwaltskanzlei sei beauftragt. Zudem sei eine Klage eingereicht worden, um Schadensersatz für die Notmaßnahme und die bisher entstandenen Kosten einzutreiben. Die Stadtverwaltung empfiehlt daher die Durchführung der Maßnahme auch um die Höhe der Schadensersatzforderung nach Reparatur benennen zu können.
Die aktuelle Schätzung der Kosten für die Instandsetzung gibt die Stadt Köln netto 1.159.400 Euro und für die Baunebenkosten 164.158 Euro netto an.
2026 soll der Brückenbelag ausgetauscht werden. Der ist aktuell aus Bongossiholz-Bohlen, die immer wieder aufwendig gewartet werden müssen. Daher musste die Brücke in der Vergangenheit häufig gesperrt werden. Hier sucht die Stadt eine andere Lösung. Ein Austausch in Kombination mit den Reparaturmaßnahmen an der Konstruktion böte sich aufgrund der Abläufe nicht an.