Blick in die Komödienstraße nach dem Start des Verkehrsversuchs. | Foto: Bopp

Köln | Die SPD-Fraktion und das Ratsbündnis aus Grünen, CDU und Volt wollen heute im Verkehrsausschuss über die Trankgasse sowie Reisebusse in der Innenstadt sprechen und brachten zwei Dringlichkeitsanträge ein. In der Trankgasse findet derzeit ein Verkehrsversuch statt, der für Diskurs in der Stadtgesellschaft und -öffentlichkeit sorgt.

Das fordert die SPD

Die SPD will die von der Verkehrsführung in der Trankgasse betroffenen Unternehmen von der Stadtverwaltung befragen lassen. Es sei der Bedarf an Kfz-Stellflächen für die Anlieferung und Ladetätigkeit zu ermitteln. In dieser Befragung soll zudem ermittelt werden wie viele Anlieferungen die Unternehmen pro Tag erhalten und welchen Umfang und Gewicht diese haben. Zudem soll evaluiert werden wie weit die Entfernung zwischen Ladezone und Lieferort maximal sein dürfe. Diese Ergebnisse sollen genutzt werden eine ausreichende Anzahl an Ladezonen einzurichten. Es dürfte schwer vermittelbar sein, warum die städtische Verwaltung dies nicht vor Einrichtung des Verkehrsversuches ermittelte. Die SPD wünscht sich, dass die zusätzlichen Ladezonen im Bereich der Komödienstraße eingerichtet werden sollen.

In der Unterführung der Trankgasse will die SPD von der Verwaltung, dass diese temporäre Fahrradabstellanlangen in ausreichender Zahl aufstellt.

Das Ratsbündnis und die Touristenbusse

Ebenfalls mit der Trankgasse beschäftigt sich das Ratsbündnis aus Grünen, CDU und Volt. Es geht um die Zufahrtsregelungen für Reisebusse. Auch das Ratsbündnis stellt einen Dringlichkeitsantrag. Das fordert die Stadtverwaltung auf, die Zufahrtsregelungen für Touristenbusse in der Innenstadt neu zu regeln. Im Kernbereich der Innenstadt solle die Stadtverwaltung gezielte Vorgaben und Regelungen schaffen für Rundfahrten oder den Reisebusverkehr, der Tagestouristen bringt und abholt. Für die Reisebusse fordert das Ratsbündnis klar definierte Aus- und Einstiegstellen.

Ein großer Parkplatz soll außerhalb der Innenstadt so ertüchtigt werden, dass Busfahrer diesen als attraktiv erleben, dort Toiletten, Kiosk, E-Ladesäulen und andere Infrastruktur vorfinden. Dem Ratsbündnis schwebt etwa der Kuhweg vor. Zudem soll die Stadtverwaltung einen Shuttle-Service prüfen.

Es geht auch ums Geld: So soll die Stadtverwaltung – orientiert an anderen europäischen Metropolen – prüfen, ob für Reisebusse Gebühren erhoben werden können. Das Ratsbündnis will die Wirtschaft und deren Verbände eingbunden wissen, dazu zählen: Ring Deutscher Autobusunternehmen (RDA), der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (bdo), sowie KölnTourismus, der Verein Kölner Stadtführer e.V. und die IHK Köln.

In seiner Begründung stellt das Ratsbündnis fest, dass die Touristenbusse eine „wichtige wirtschaftliche Komponente“ für Köln darstellen. Sie hielten einst in der Komödienstraße, also direkt in Sichtweite des Kölner Doms und wurden dann in die Straße Unter Sachsenhausen verlegt. Touristen haben jetzt einen deutlich weiteren Anmarsch zum Dom in einem wenig attraktiven Umfeld. Das Ratsbündnis will ein Durchqueren der Kölner Altstadt für Reisebusse in Zukunft verhindern. Die Dringlichkeit begründet das Ratsbündnis mit der anstehenden Advents-Saison und dem kommenden Sitzungstermin des Verkehrsausschusses im August, der dann zu spät liegen würde, um wenigstens noch ein Pilotprojekt zu starten.

ag