Die Deutzer Drehbrücke soll für den KfZ-Verkehr gesperrt werden. Foto: Bopp

Köln | ots | Die Verwaltung hat im Verkehrsausschuss eine Vorlage eingebracht, mit der die politischen Gremien um Entscheidung hinsichtlich der zukünftigen Zufahrtsregelung für die Deutzer Drehbrücke gebeten werden. Die Vorzugsvariante sieht vor, dass die Drehbrücke in der Alfred-Schütte-Allee über den Deutzer Hafen in Zukunft dauerhaft für den Kfz-Verkehr gesperrt wird und nur für den Fuß- und Radverkehr sowie Anlieger offen bleibt.

Die Alternative zu diesem Beschlussvorschlag ist die herkömmliche Regelung, die Brücke für den gesamten Verkehr außer an Samstagen, Sonntagen und Feiertagen geöffnet zu lassen. Neben dem Verkehrsausschuss als Beschlussorgan wird die Vorlage in den Bezirksvertretungen Innenstadt und Porz behandelt.

Alfred-Schütte-Allee hat eine hohe Bedeutung

Zum Hintergrund: Die Alfred-Schütte-Allee hat sowohl für den Alltags- als auch den Freizeitverkehr eine hohe Bedeutung. Als Bestandteil der Fahrradstraßennetze Innenstadt und Porz dient sie als wichtige überregionale Radachse entlang des Rheins. Auch der Rheinradweg der RadRegionRheinland verläuft über die Alfred-Schütte-Allee.

Vor der Sperrung nutzten rund 40.000 Radfahrende im Monat diese Achse. Immer wieder kam es in der Vergangenheit zwischen Kfz-Verkehr und Radverkehr im Kurvenbereich durch schneidende Fahrzeuge zu Konflikten.

Seit der Sperrung der Drehbrücke sind auf den Alternativrouten für den motorisierten Individualverkehr (MIV) im Umfeld (Siegburger Straße, Poller Kirchweg, Am Schnellert) keine Auffälligkeiten festgestellt worden. Deshalb geht die Verwaltung davon aus, dass es auch in Zukunft bei endgültiger Sperrung der Deutzer Drehbrücke für den MIV keine Rückstauerscheinungen beziehungsweise Verlagerungen geben wird.

Darüber hinaus sieht das im Rahmen der städtebaulichen Entwicklung des Deutzer Hafens erarbeitete Mobilitätskonzept für das Areal eine neue Quartiersstraße westlich vom Hafenbecken sowie zwei neue Brücken über das Hafenbecken vor.

Ein in diesem Zusammenhang erstelltes Verkehrsgutachten zeigt, dass durch die Sperrung der Alfred-Schütte-Allee mit den im Mobilitätskonzept vorgesehenen Maßnahmen keine negativen verkehrlichen Auswirkungen in Poll auftreten werden. Der nun vorgelegte Vorschlag zieht somit die im Rahmen der Entwicklung des Deutzer Hafens ohnehin geplante Verkehrsführung zeitlich vor.

FDP lehnt vorzeitige Schließung für Autos ab

Dazu erklärt der verkehrspolitische Sprecher der FDP-Fraktion Christian Beese: „Die FDP lehnt eine vorzeitige Schließung der Drehbrücke für Autos ab. Die Drehbrücke muss für alle offen bleiben, bis man sehen kann, inwieweit alle Annahmen für die Verkehrsabwicklung rund um den Deutzer Hafen eingetroffen sind. Die bisherigen Verkehrsprognosen fallen sehr zurückhaltend aus. Immerhin werden hier Wohnungen für 7000 Menschen und Büros mit 6000 Arbeitsplätzen entstehen. Das bedeutet viel Verkehr besonders zu den Stoßzeiten abends und morgens.“

Die Vorlage kann im Ratsinformationssystem unter https://buergerinfo.stadt-koeln.de/vo0050.asp?__kvonr=109475 eingesehen werden. (red03)