Die Bilanz von 34 Siegen, 10 Remis und 25 Niederlagen spricht für den VfL Gummersbach, die aktuelle Tabellensituation dabei eher weniger. Die Oberbergischen stehen mit nur acht Pluspunkten auf Platz 16. In den bisher absolvierten 18 Bundesligaspielen hat der VfL 13 Mal verloren, zwei Unentschieden und nur drei Siege eingefahren. Außerdem sind die
Gummersbacher negativer Spitzenreiter bei den Gegentreffern (592). "Wir müssen den Reset-Knopf drücken, die zweite Jahreshälfte vergessen und jetzt durchstarten", so der französische Kreisläufer Igor Anic. Optimistisch stimmt seinen Trainer Emir Kurtagic die Trainingsleistung in Abwesenheit der EM-Akteure Adrian Pfahl, Patrick Wiencek und Barna Putics und die gelungene Generalprobe vor Wochenfrist gegen die HSG Wetzlar – mit den Nationalspielern. Beim 33:28 (16:15) in der Sportschule Hennef waren die beiden EM-Rückkehrer Pfahl und Putics die besten Torschützen. "Ich bin sehr froh, dass keiner angeschlagen zurückgekommen ist. Sie sind alle gut in Form und haben direkt gezeigt, wie wertvoll sie für uns in den nächsten Wochen sein werden." Gegen Wetzlar fuhr der Tabellensechzehnte der Handball-Bundesliga nach einem Unentschieden (33:33 gegen Düsseldorf) sowie zwei Niederlagen (25:24 und 33:32 gegen US Dunkerque) den ersten Sieg in der Wintervorbereitung ein. "Der Sieg ist sicher ein, zwei Tore zu hoch ausgefallen. Deshalb darf man das Ergebnis nicht überbewerten. Aber es war schon gut, was die Mannschaft gezeigt hat", so VfL-Trainer Emir Kurtagic.

Voraussichtlich keine Neuverpflichtung mehr
 "In Großwallstadt wird es aber anders zur Sache gehen, darauf sind wir eingestellt. Wir brauchen das Erfolgserlebnis zum Auftakt." Das müssen sich die Gummersbacher weiter ohne ihren Regisseur Christoph Schindler erarbeiten, der gerade erst wieder in das leichte Lauftraining einstiegt. Auch ein Neuzugang wird aller Voraussicht nach nicht bis Morgen noch zum Team stoßen. "Wir trauen dem aktuellen Team absolut zu, die Klassen zu halten. Deshalb müssen neue Spieler wirkliche Verstärkungen sein. Von diesen gibt es allerdings nicht viele auf dem Markt, wenn man berücksichtigt, dass es für den VfL kein zurück mehr gibt in die Zeit vor dem Lizenzentzug. Wir zahlen nur, was wir uns auch leisten können", so VfL-Manager Axel Geerken. "Das Transferfenster schließt am 15. Februar. Und wir sprechen auch gerade wieder mit den potentiellen Kandidaten. Es ist aber keinem geholfen, wenn wir Wasserstandsmeldungen über den Stand der Verhandlungen mit diesem oder jenem Spieler abgeben."


Noch am 11. Spieltag standen die beiden Traditionsclubs punktgleich im Tabellenkeller. Der sechsfache Deutsche Hallenhandball-Meister aus Bayern stand mit 7:15 Zählern auf Rang 14, der zwölffache Deutsche Meister Gummersbach war 15. Seitdem hat die Mannschaft von Peter David allerdings acht Punkte geholt, zuletzt sechs in Serie zum Jahresabschluss gegen Hildesheim, Göppingen und Hüttenberg. Ergebnis: Der TV Großwallstadt konnte im sicheren Mittelfeld überwintern. "Die Jungs sind heiß und wir haben uns vorgenommen, den Schwung aus dem für uns sehr erfolgreich verlaufenen Dezember mitzunehmen. Nach der langen Pause ist dies sicherlich nicht leicht. Wir werden versuchen, in den kommenden Spielen die nächsten Punkte einzufahren, um uns damit weiterhin um den zehnten Rang platzieren zu können“, so Team-Manager Uli Wolf. Die Ziele in Gummersbach sind da  bescheidener. "Am Ende müssen wir über dem Strich landen", gibt Trainer Emir Kurtagic die Zielsetzung aus.

Anwurf des Spiels in der Aschaffenburger f.a.n. frankenstolz arena ist morgen Abend um 20.15 Uhr.

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