Die Ostwestfalen haben nach drei Niederlagen zum Saisonbeginn, unter anderem im Derby gegen den TBV Lemgo, mit Heimsiegen gegen Göppingen und Lübbecke wieder in die Spur gefunden. Das 26:33 (10:15) in Berlin am letzten Spieltag ärgerte den TuS-Coach Markus Baur zwar, aber "die Füchse waren halt einfach besser.” Lübbecke schaffte es nicht, die Berliner Deckung auseinander zuziehen und schloss zu schnell und ungenau ab.

Viel Gesprächsbedarf
Eine ähnliches Urteil fällte VfL-Trainer Sead Hasanefendic auch über die letzten 20 Minuten seiner Mannschaft gegen den TBV Lemgo am vergangenen Sonntag. "Wir waren bis zur 40. Minuten die bessere Mannschaft, lagen mit drei Toren vorn. Was dann passiert ist, darüber haben wir unter der Woche intensiv gesprochen." Viel Gesprächsbedarf hatten nach dem 23:32-Black-Out gegen Lemgo nicht nur der Trainer, sondern auch die Spieler. "Natürlich diskutieren wir so ein Ergebnis. Fragen uns, woran es gelegen hat", erzählt der noch verletzte Patrick Wiencek von längeren Gesprächen in der Kabine – und unter der Dusche.

Keine Panik verbreiten
Einhelliger Tenor angesichts von Tabellenplatz 15 für den amtierenden Europapokalsieger der Pokalsieger: "Die Ruhe bewahren und keine Panik verbreiten." Seine Mannschaft habe im Training gut gearbeitet, insbesondere an der Stabilität in der Defensive sowie der Konzentration vor dem Tor, so der Trainer.

Als krassen Außenseiter sieht Sead Hasanefendic seinen VfL trotz bislang null Punkten auf fremder Platte daher nicht: "Wir haben immer eine Chance." Auch beim TuS N-Lübbecke, den der Kroate nicht zuletzt wegen seines ehemaligen Spielers Drago Vukovic hoch einschätzt. "Er ist ein kompletter Spieler, schnell, beweglich und intelligent. Aber weiß Gott nicht der einzige, der uns Probleme bereiten kann." Der Kroate hebt insbesondere den Halblinken Arne Niemeyer, Mittelmann Daniel Svensson und den Halbrechten Erik Kristian Svensson hervor.

Fester Glaube an den Sieg
"Die Mannschaft von Markus Baur ist ein unangenehmer Gegner, der uns in der Vorbereitung zweimal geschlagen hat. Aber wir gehen in jedes Spiel mit dem festen Glauben, dass wir das
gewinnen können." Dabei muss der VfL Gummersbach unter Umständen auf einen seiner beiden Torhüter verzichten. Vjenceslav Somic, der gegen den TBV mit seinen 15 Paraden zu den besten Akteuren gehörte, ist fit. Sorgen bereitet der zweite Torwart Aljosa Rezar. Der Slowene leidet an einer sehr starken Erkältung. U23-Torwart Lucas Puhl ist nach einem Bänderriss ebenfalls noch außer Gefecht.

Das Torhüter-Problem in der zweiten Mannschaft entschärft Axel Geerken. Der ehemalige Schlussmann von Dutenhofen, Grosswallstadt, Kiel und Wetzlar beendete seine Karriere 2007, sorgte nach der Verletzung von Zoran Dordić in der Hinrunde der Saison 2008/09 aber bereits für Schlagzeilen als "geschäftsführender Torwart". Für einen Einsatz in der zweiten Mannschaft, am Sonntag um 17.00 Uhr beim Tabellenführer der 3. Liga, der HSG Handball Lemgo II, hat der VfL-Manager eine Spiellizenz beantragt und vorgestern mit dem Team von Trainer Maik Thiele trainiert. Ob der 38-Jährige "schlimmstenfalls" auch schon einen Tag früher sein Comeback in der Bundesliga feiern muss? "Ich will es nicht hoffen."

[il]