Der verwandelte Foulelfmeter von Marcel Risse reichte Viktoria Köln nicht zum Sieg gegen 1860 München. Foto: Imago/Eibner

Köln | Die Viktoria ist der erste Klub, der dem TSV 1860 Münchner die erste Punkte abgeknöpft hat. Vor 5.100 Fans im Sportpark Höhenberg trennten sich die Höherberger und die Löwen leistungsgerecht 1:1. Mit der Leistung dürfen sich die Fans auf den Mittwoch freuen, wenn die Kölner im DFB-Pokal auf den FC Bayern München treffen.

Mit dem Ergebnis vermiesten die Hausherren dem Spitzenreiter den alleinigen Rekord. Bisher gab es nur die Offenbacher Kickers, die neben den Sechziger die ersten fünf Spiele für sich entscheiden konnten. Am sechsten Spieltag holte der OFC wie nun die Löwen ein Remis.

„Die erste Halbzeit war sehr gut von uns und es war schade, dass wir nur mit einem 1:0 in die Pause gegangen sind. Leider fressen wir noch einen Standard“, meinte Abwehrchef Christoph Greger. Der gebürtige Münchner schaute aber gleich auf die nächste Partie. „Das Spiel gegen Bayern ist alles anders als normal. Für uns ist es ein Traumlos, vor 50.000 Besuchern im RheinEnergieStadion zu spielen. Wir wollen das Beste rausholen, obwohl wir krasser Außenseiter sind.“

Viktoria Köln brauchte eine Viertelstunde

Eine Viertelstunde brauchte die Mannschaft von Olaf Janßen, um den großen Respekt vor den Löwen abzulegen. In der Anfangsphase liefen die Gastgeber dem Ball fast immer hinterher und schafften es kaum, ihr gefährliches Umschaltspiel zu etablieren. Das änderte sich im weiteren Spielverlauf der ersten Halbzeit.

Die Viktoria wurde immer mutiger, gewann die wichtigen Zweikämpfe und erspielte sich gute Möglichkeiten. Nachdem ein Kopfballtor von Simon Handle wegen abseits nicht anerkannt wurde und Löwen-Torwart Marco Hiller eine Rückgabe von Fabian Greilinger gerade noch um den Pfosten drehen konnte, gelang dann den Höhenbergern doch die Führung.

Nach einem Foulspiel von Leon Morgalla gegen Simon Stehle entschied Schiedsrichter Max Bauer auf Elfmeter für die Viktoria. Marcel Risse ließ sich die Gelegenheit nicht nehmen und traf souverän vom Punkt zum 1:0 (24.). Danach hatten Robin Meißner und Stehle Pech, dass ihre Versuche nur knapp am Münchner Kasten vorbeiflogen.

Viktoria Köln kassiert noch den Ausgleich

Nach dem Wechsel gingen die Gäste mehr Risiko und spielten angefeuert von rund 2.000 mitgereisten Anhängern nach vorne. Den Lohn gab es aber erst vier Minuten vor dem Ende. Abwehrspieler Jesper Verlaat gelang aus kurzer Distanz per Kopfball doch noch der Ausgleich, nachdem die Kölner zuvor leidenschaftlich verteidigt hatten.

Die Viererkette um Greger und Jamill Siebert in der Innenverteidigung stand bis auf diese eine Situation sicher und nahm den Gästen lange Zeit den Spaß am Spiel. Und wenn die Münchner sich mal durchkombinieren konnten, war Torwart Ben Voll zur Stelle und verhinderte einen Gegentreffer.

Viktoria Köln stand defensiv sicher

Der 21-Jährige rettete gegen Martin Kobylanski und Meris zweimal gegen Skenderovic. Der Schlussmann war jedoch gegen Verlaat chancenlos. So glitt der Viktoria der dritte Heimsieg in Folge noch aus den Händen. Aufgrund der zweiten Halbzeit war der Ausgleich der Löwen jedoch verdient.

„Das späte 1:1 ist schon ärgerlich, aber für mich ist die Art und Weise der Leistung entscheidend. Positiv ist, dass die Jungs sich über den Ausgleich richtig ärgern. Denn wir haben leidenschaftlich gespielt und unseren Matchplan richtig gut umgesetzt“, lobte Janßen sein Team. „Wir haben den Gegner mit unserem Ballbesitz gequält, das kennen die Löwen eigentlich so nicht.“

Die gute Leistung gibt ein wenig Hoffnung auf einen tollen Pokalkampf am Mittwoch gegen den Deutschen Meister. Janßen: „Die Bayern werden uns schon ernst nehmen. Wir werden uns nicht hinten reinstellen, um das Schlimmste zu verhindern. Wir wollen Chancen kreieren und ein wenig die Bayern ärgern.“

Auch Löwen-Trainer Michael Köllner war am Ende mit dem Zähler zufrieden: „Es war ein verdientes Resultat. Wir sind zufrieden, dass wir noch einen Punkt mitnehmen. Denn die Viktoria hat die Voraussetzungen unter den besten Fünf der Liga zu stehen.“