Franz Josef Wernze, hier mit Lukas Podolski, verstarb am Freitag im Alter von 74 Jahren. Foto: Bucco

Köln | Traurige Nachricht für den Kölner Sport und speziell Viktoria Köln: Der Gönner des Drittligisten, Franz Josef Wernze, ist am Freitag verstorben.

Der fußballbegeisterte Unternehmer aus Leidenschaft, der vor der Viktoria auch Germania Dattenfeld einst unterstützte sowie Lok Leipzig und Lechia Gdansk (Polen), war 2019 am Herzen operiert worden.

Er hat uns geholfen, Poldi damals zum FC zurück zu holen. Er wird für mich immer in bester Erinnerung bleiben

Jürgen Glowacz

Und hatte sich Anfang 2020 krankheitsbedingt aus der Öffentlichkeit zurückgezogen.

Als millionenschwerer Mäzen hinterlässt der Steuerberater (ETL) eine große Lücke im Kölner Sport.

Franz Josef Wernze nach dem Sieg des FVM-Pokals 2016. Foto: Bopp

Wernze war auch einst an der Rückholaktion von Lukas Podolski zum 1.FC Köln beteiligt. Das langjährige Mitglied des FC-Verwaltungsrats wollte auch 2012 an der Seite von Kalli Thielen und Bernd Steegmann fürs FC-Präsidium kandidieren.

Er war ein rastloser, pfiffiger Macher, Ehemann und Vater, der sich keiner Verantwortung scheute und polarisierte.

Ein Vollblut-Unternehmer aus einfachsten Verhältnissen, der spätabends bei seinem Stamm-Italiener „Claudio“ in Junkersdorf als „Presidente“ beliebt war und seine Partner und Freunde gesellig empfing, um dann am nächsten Morgen um 5.45 Uhr pünktlich ins Büro in Essen aufzubrechen.

Viktorias langjähriger Ex-Präsident Günter Pütz zu report-K: „Sehr traurig. Ohne Herrn Wernze wäre das Projekt Viktoria Köln niemals möglich gewesen und es haben viele Menschen ihm zu danken. Wir werden ihn nie vergessen!“

Günter Pütz und Franz-Josef Wernze. Foto: Bopp

Sein Freund Jürgen Glowacz (Ex-Vizepräsident des 1.FC Köln): „In allen Lebenslagen war er ein guter Freund, ein riesiger FC- und Fußballfan. Er hat ein Wahnsinnsunternehmen aufgebaut und sein Leben quasi komplett in den Sinn des Unternehmens gestellt.

Als ich es gehört habe, dass er verstorben ist, war ich geschockt. Ich musste das sacken lassen. Er hat uns geholfen, Poldi damals zum FC zurück zu holen. Er wird für mich immer in bester Erinnerung bleiben.“

Lutz Wingerath (Kölner Sportstätten): Franz Josef Wernze hat den Fußball auf der Schäl Sick über Jahre geprägt und entwickelt. Die Viktoria war sein Lebenswerk und er hatte ein großes Herz für den Nachwuchs. Er hinterlässt nicht nur im Sport eine große Lücke. Unser Mitgefühl gilt seinen Angehörigen.“

Franz Josef Wernze und seine Ehefrau Christine. Foto: Bopp

Ur-Viktorianer und Ex-Manager Andreas Rettig: „Sein Gesundheitszustand ließ leider in den letzten Monaten nichts Gutes erahnen. Franz Josef Wernze wird auf ewig mit der Viktoria verbunden sein. Seine Verdienste für den Klub sind nicht hoch genug zu bewerten.“

Ex-FC-Profi Christopher Schorch, der Wernze privat gut kannte: „Oh mein Gott. Ich bin einfach nur schockiert. Einer der tollsten Menschen, die ich kennenlernen durfte.“

Franz Josef Wernze und Andreas Rettig. Foto: Bopp

Viktoria Kölns Vize-Präsident und Zochchef Holger Kirsch: „Der FC Viktoria verdankt Herrn Franz-Josef Wernze einfach alles! Persönlich verliere ich durch seinen zu frühen Tod ein echtes Vorbild. Er war der größte Unternehmer, den ich kennengelernt habe. Darüber hinaus war er mit einem besonders großen Herzen ausgestattet.

Immer wieder hat er unseren Kinderhilfsverein „Laachende Hätze e.V.“ aus unserer Dreigestirnszeit finanziell unterstützt. 2019 hat Franz-Josef Wernze mir als Dank für meinen Einsatz rund um den Stadionausbau im Höhenberger Sportpark einen verrückten Wunsch erfüllt und zum Dank seinen himmelblauen Trabi geschenkt. Nun werde ich unser “Wölkchen” noch mehr hegen und pflegen!“

Holger Kirsch und seine Familie mit dem Trabi, den Franz Josef Wernze ihm schenkte. Foto: Bopp

Der Klub gab am Freitag nach der Schockstarre ebenfalls ein Statement heraus: „Tief bestürzt und fassungslos haben wir am frühen Freitagmorgen vom Tod unseres langjährigen Förderers Franz-Josef Wernze erfahren, der uns nach schwerer Krankheit im Alter von 74 Jahren verlassen hat.

Unsere Gedanken sind bei seiner Familie, der wir in diesem Moment alle Kraft und die nötige Zeit zur Trauer wünschen.

Franz-Josef Wernze und sein Werk werden für immer Teil der Geschichte des FC Viktoria Köln 1904 sein. Franz-Josef Wernze war ein Macher, aber vor allen Dingen war er ein herausragender Mensch, der stets den Blick über den reinen Profifußball hinaus für das Große Ganze hatte. Dass wir als Verein da stehen, wo wir stehen, verdanken wir nur ihm. Dieses Werk wollen wir in seinem Sinne pflegen und weiter daran schaffen.

Doch ehe wir dies wieder mit voller Kraft tun können, trauern wir.

Ruhe in Frieden, Franz-Josef Wernze. 

Wir werden Dich nicht vergessen.“