Vor dem Kölnischen Stadtmuseum versammelten sich am Montagmittag der
Direktor des Kölnischen Stadtmuseums Mario Kramp und sein Stellvertreter Michael Euler-Schmidt um die Rückkehr des einmaligen kleinen, roten Flitzers „Vis à Vis“ gebührend zu feiern. Regenschauer, eine graue Wolkendecke und Blitzlichtgewitter begrüßten den Oldtimer in seiner Heimatstadt. Mit vereinten Kräften schoben die Direktoren und viele Helfer das Automobil in das Kölnische Stadtmuseum und positionierten ihn an seinen zukünftigen Platz in der Dauerausstellung. Voller Fürsorge begann eine Mitarbeiterin des Museums sogleich das Wägelchen zu putzen, während der Direktor des Museums ein Schwarz-Weiß-Foto des Flitzers, mit seinen ehemaligen stolzen Besitzern, präsentierte.


Mario Kramp, Direktor des Kölnischen Stadtmuseums und sein Stellvertreter Michael Euler-Schmidt präsentierten stolz das neu erworbene Ausstellungsstück.

Der „Vis à Vis“ aus rot lackiertem Holz, ähnelt eher einer Kutsche ohne Verdeck und ohne Pferd. Angetrieben wird der Wagen aus der Gründerzeit von einem Einzylindermotor der sechs Pferdestärken leistet. Gebaut wurde der Wagen von den Kölner Ingenieuren Uren und Molineus, in ihrem Betrieb „Kölner Motorwagen-Fabrik GmbH“ in Sülz. Ob der Wagen 1901 oder 1902 hergestellt wurde, kann heute nicht mehr eindeutig geklärt werden. Aus der Sitzanordnung, die für die damalige Zeit typisch war, lässt sich auch der Name des Wagens ableiten. Man saß sich nämlich gegenüber – also Vis à Vis, Angesicht zu Angesicht.

Der „Vis à Vis“ gilt als einzig noch erhaltendes Exemplar der damaligen Produktionsreihe und ist ab heute im Kölnischen Stadtmuseum ausgestellt und für alle Oldtimerfans zu bestaunen. Zuvor hatte der Wagen sich in langjährigem Privatbesitz befunden und wurde mit Mitteln aus dem Kulturdezernat der Stadt Köln für das Kölnischen Stadtmuseum erworben.

[vis; Foto: vis]