Berlin | Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat den Umgang von US-Präsident Donald Trump bei seiner Zusammenkunft mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Helsinki als planlos kritisiert. „Eine klare Strategie des amerikanischen Präsidenten im Umgang mit Russland ist nach dem Treffen nicht zu erkennen“, sagte von der Leyen in der aktuellen Ausgabe des „Spiegel“. Russlands Präsident versuche, seine wirtschaftliche Schwäche zu überspielen, indem er sich als globaler Player positioniere.

Was der US-Präsident wolle, sei indes nicht zu erkennen. „Das Problem von Helsinki ist doch, dass niemand wirklich weiß, was dort besprochen oder sogar vereinbart worden ist“, so die Verteidigungsministerin. Von der Leyen betont, dass die klare Positionierung der Nato gegenüber Russland trotz der vagen Aussagen Trumps gültig sei.

„Wir wünschen uns ein besseres Verhältnis zu Moskau, aber dafür liegt der Ball im Feld des Kreml“, so von der Leyen. Die CDU-Politikerin wirft Trump vor, seine scharfe Kritik an Deutschland sei auch durch sein Frauenbild motiviert. „Eine Frau wie Angela Merkel, eine weltweit angesehene Regierungschefin mit langer Erfahrung, kam in seinem Weltbild vermutlich bisher nicht vor“, sagte von der Leyen.

Merkel indes reagiere statt mit Gegenattacken sachlich auf Trump. „Am Anfang wollte er ihr nicht einmal die Hand geben. Inzwischen ist der Umgang respektvoll, er hört ihr zu“, sagte die Ministerin, die bei dem Treffen der Kanzlerin mit Trump in Brüssel dabei war.

Autor: dts