Die eigenständige Auswahl der 24 Aussteller zu „Arbeiten auf Papier“, die mit einem eigenen Katalog gewürdigt wird, reicht von Albrecht Dürers Kupferstich „Adam und Eva“ aus dem Jahr 1504 über Egon Schieles Bleistiftzeichnung „Zwei Sitzende“ von 1911,  Joan Mirós 1937 mit Pastell und Gouache gemalte „Paysage romantique“ und Papiercollagen von Richard Tuttle bis zum „Jacaranda Tree“, den Jorinde Voigt in diesem Jahr geschaffen hat. Die offene Standarchitektur will mit rund 80 Galerien und Kunsthändlern im Hauptfeld der Messe wieder das Zusammenspiel der Epochen und Stile fördern. Mit Kontrasten spielen zum Beispiel Dierk Dierking, Kölner Spezialist für Stammeskunst, und Frank Landau, der mit Design-Klassikern handelt, auf ihrem Gemeinschaftsstand. Zusätzliche Akzente setzen sie mit Bildern und Objekten von Hermann Goepfert aus den 1950er bis 1970er Jahren. Dieser wieder zu entdeckende Künstler, mit Heinz Mack, Otto Piene und dem diesjährigen Cologne Fine Art-Preisträger Günther Uecker Mitglied der Künstlergruppe Zero, hat sich in besonderer Weise mit Licht, Raum und Bewegung auseinander gesetzt.

Vintage und Meisterstücke von musealem Rang
Auf großes Interesse habe im vergangenen Jahr das zeitgenössische Design gestoßen, das durch die Kölnerin Gabrielle Ammann, Karena Schuessler und in diesem Jahr neu durch die Berliner  Helmrunderknecht vertreten wird. Gabrielle Ammann zeigt unter anderem Design-Objekte des Inders Satyendra Pakhalé, der vor zwei Jahren die erste Cologne Fine Art Design Lounge gestaltet hat. Der Berliner Hans-Peter Jochum offeriert internationales Vintage-Design, darunter eine Reihe von Beistelltischen, die Osvaldo Borsani in den 1940er Jahren entworfen hat. Anlaufstellen für Liebhaber von Möbeln und Kunsthandwerk des 18. und 19. Jahrhunderts sind der erstmalig auf der Cologne Fine Art & Antiques vertretene Uwe Dobler aus Walkertshofen sowie der Düsseldorfer Ralph Gierhards und Thomas Schmitz-Avila aus Bad Breisig, der mit einem Schrank aus dem Gästezimmer des Klosters Taxa ,ein Meisterstück von musealem Rang mitbringt.

Kunst aus Afrika und Ozeanien neben Objekten aus Südostasien
Eine starke Anziehungskraft würden die Stände ausüben, an denen außereuropäische Kunst inszeniert wird. In enge Nachbarschaft rücken bei Simonis aus Düsseldorf Kunst aus Afrika und Ozeanien zu Objekten aus Süd- und Südostasien bei Michael Woerner aus Hongkong, der unter anderem einen Bodhisattva-Kopf aus Schiefer aus dem 2./3. Jahrhundert anbietet. Teppichkunst Hirschberg komplettiert das Ensemble mit Teppichen und Textilien. Antike Meisterwerke wie die Statuette eines siegreichen Athleten aus Großgriechenland, die 500 bis 480 v. Chr. entstanden ist, kann man am Stand von Gordian Weber aus Köln sehen, dessen Stücke mit Gemälden von Alice Neel und Ernst Wilhelm Nay bei Aurel Scheibler zusammenspielen.

Picasso, Emil Nolde und Max Ernst
Einen Augenschmaus der besonderen Art verspricht das Aufeinandertreffen von seltenen Wunderkammerobjekten aus der Sammlung Olbricht mit kostbaren Schmuckstücken des Goldschmieds und Bildhauers Georg Hornemann unter dem Titel „Die Ordnung der Dinge“. Die Düsseldorfer Beck & Eggeling offerieren unter anderem Picassos Tuschezeichnung „La femme et le singe“, die aus einer Privatsammlung stammt. Die Galerie Ludorff aus Düsseldorf präsentiert eine Sonderschau mit Meisterwerken des Expressionismus: dabei stelle die Wiederentdeckung des lange verschollen geglaubten Gemäldes „Grabender Bauer“ von Heinrich Nauen, das nach 70 Jahren erstmals wieder öffentlich zu sehen sein wird, einen besonderen Höhepunkt dar. Mit dem Aquarell „Blühender Blütenzweig“ von Emil Nolde warte die Galerie Paffrath aus Düsseldorf anlässlich ihres Messe-Debüts ebenfalls mit einem Spitzenwerk auf. Salis & Vertes aus Salzburg und Zürich bringen Picassos „Femme dans l`atelier“ aus dem Jahr 1956, Emil Noldes Ölgemälde „Puppe und Hampelmann“ und „La naissance de Vénus“ von Max Ernst mit nach Köln. Samuelis Baumgarte aus Bielefeld kündigt Ernst Ludwig Kirchners Gemälde „Rastende Spaziergänger“ von 1918 als Highlight an, außerdem die Bronze-Skulptur „Femme“ von Picasso.

Galerie aus London setzt auf französische Künstler
Höhepunkte des Messeauftritts sind außerdem Arbeiten von Oskar Schlemmer, K.O. Götz und Emil Schumacher, der mit sechs Gemälden der Jahre 1955 bis 1985 prominent vertreten ist. Die Galerie Utermann aus Dortmund hat unter anderem eine späte Arbeit von Fritz Winter im Angebot und ist zusätzlich in der Papiersektion mit bedeutenden Werken des deutschen Expressionismus vertreten. Die William Weston Gallery aus London setzt einen Schwerpunkt auf französische Künstler wie Braque, Léger, Matisse und Picasso. Die erstmalig vertretene Galerie Berès aus Paris widmet ihre Präsentation dem 19. Jahrhundert und der klassischen Moderne. Mit einer sakral anmutenden Präsentation der Keramiken des Spaniers Miquel Barcélo trumpft die Kölner Galerie Jablonka auf.

"Die Zusammenarbeit mit den Kölner Museen ist ideal"
Zur Cologne Fine Art & Antiques wurde das Angebot der Kölner Messe noch enger mit den Inhalten der Kölner Museumslandschaft verzahnt: So verlängert das Wallraf-Richartz-Museum beispielsweise seine thematisch zur neuen Papiersektion passende Vasari Ausstellung mit ihrer Auswahl von vierzig Werken bedeutender Künstler wie Leonardo, Raffael, Pontormo, Andrea del Sarto oder Baccio Bandinelli. Zudem wird die Direktorin des Museums für Angewandte Kunst, Dr. Petra Hesse, am Freitag, den 18. November auf der Messe zu Gast sein und sich mit dem Sammler Thomas Olbricht über die Frage „Macht – Sammeln – Glücklich“ austauschen. „Die Zusammenarbeit mit den Kölner Museen ist ideal, denn die Inhalte der Kölner Museumslandschaft und der Cologne Fine Art & Antiques haben viele Parallelen: Beide spannen mit ihrem Spektrum einen Bogen von der Vergangenheit bis ins Heute. Dabei istunsere Kunstmesse zugleich Plattform für den Handel als auch Bindeglied zwischen privaten und öffentlichen Sammlungen“, so Ulrike Berendson, Direktorin der Cologne Fine Art & Antiques. Neben der Kooperation mit den Kölner Museen wird auch das Kunstmagazin Weltkunst zum Rahmenprogramm der Cologne Fine Art & Antiques beitragen. Am Samstag, 19. November, wird Holger Christmann, Chefredakteur der Weltkunst, Themen der Kunstmesse aufgreifen und mit seinen Gesprächsgästen über die Fragen „Kunst und Lifestyle – ein Bündnis mit Zukunft?“ und „Kunst auf Papier – Einstiegsdroge oder Lebensaufgabe? diskutieren.

Infobox:
18. bis 20. November
Cologne Fine Art & Antiques
Kölnmesse

Freitag, 18. November, 19:00 Uhr
Macht – Sammeln – Glücklich?
Dr. Petra Hesse, Direktorin MAKK Köln,
Prof. Dr. Dr. Thomas Olbricht, Sammler
Moderation: Markus P. Schumann, Herausgeber Magazin stadtzauber Cologne Fine Art Design Lounge, Halle 11.2, Stand G30

Samstag, 19. November, 17:00 Uhr
Kunst und Lifestyle – ein Bündnis mit Zukunft?
Holger Christmann, Chefredakteur Weltkunst im Gespräch mit Ulrike Berendson, Direktorin der Cologne Fine Art & Antiques und weiteren Gästen

Samstag, 19. November, 18:00 Uhr
Kunst auf Papier – Einstiegsdroge oder Lebensaufgabe
Holger Christmann im Gespräch mit Thole Rotermund, Kunsthändler aus Hamburg und anderen Gästen